Julia Klöckner erinnert an das Massaker von Srebrenica vor 30 Jahren
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat am Freitag, 11. Juli 2025, an die Opfer des Völkermords von Srebrenica erinnert. Ihre Rede vor dem Plenum des Bundestages ging einer Vereinbarten Debatte zum 30. Jahrestag des Massakers voraus. Am 11. Juli 1995 hatten bosnisch-serbische Milizen die UN-Schutzzone erobert, in die Zehntausende bosnische Muslime geflüchtet waren. „Mit brutaler Gewalt trennten die Angreifer Familien und deportierten Frauen, Kinder und Alte. Männer und Jungen hielten sie zurück – um sie in den folgenden Tagen systematisch zu ermorden“, sagte Klöckner.
„Srebrenica war das schlimmste Kriegsverbrechen auf europäischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg“, fuhr sie fort und attestierte sodann ein „Scheitern der Vereinten Nationen“. Deren Friedenstruppen hätten den Schutzsuchenden genau das nicht geboten, nämlich Schutz, betonte Klöckner.
Aufklärung bis heute
Etwa 8.000 Bosniaken wurden in Srebrenica ermordet – die meisten von ihnen waren Männer und Jungen. Aber auch Frauen wurden Opfer der Gewalt. Viele wurden ermordet, vergewaltigt und gedemütigt. „Wie so oft im Bosnienkrieg. Wie so oft in allen Kriegen“, sagte die Parlamentspräsidentin.
Nach dem Massaker seien es vor allem die überlebenden Frauen gewesen, die die Aufklärung der Verbrechen vorangebracht und für die Anerkennung als Völkermord gekämpft hätten, so Klöckner. Gegen alle Leugnungsversuche würden die „Mütter von Srebrenica“ dies bis heute tun.
Auf Initiative Ruandas und Deutschlands hatte die Vollversammlung der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr den 11. Juli zum internationalen Gedenktag erklärt. (ste/11.07.2025)