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Inneres

Fraktionen uneins über Etat des Innenministeriums

Mit der ersten Lesung des Etats 2025 des Bundesinnenministeriums (BMI) hat der Bundestag seine viertägigen Haushaltsberatungen dieser Woche am Donnerstagvormittag, 10. Juli 2025, fortgesetzt. Nach dem Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das laufende Jahr (21/500, Einzelplan 06) soll der Haushalt von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) ein Ausgabenvolumen von gut 15,17 Milliarden Euro aufweisen. Das sind knapp 1,83 Milliarden Euro mehr als im vergangenen Jahr. Der Einzelplan 06 soll nach den bis Freitag, 11. Juli, andauernden Beratungen sämtlicher Einzelpläne des Bundes an den Haushaltsausschuss überwiesen werden.

Dabei sind die Personalausgaben mit gut 6,55 Milliarden Euro veranschlagt und die sächlichen Verwaltungsausgaben mit fast 3,22 Milliarden Euro. Die Zuweisungen und Zuschüsse (ohne Investitionen) sollen sich im Einzelplan 06 dem Entwurf zufolge im Jahr 2025 auf gut 3,87 Milliarden Euro belaufen und die Ausgaben für Investitionen auf mehr als 1,61 Milliarden Euro. Die Einnahmen des BMI sollen laut Vorlage von knapp 590 Millionen Euro im Jahr 2024 auf mehr als 640 Millionen Euro in diesem Jahr steigen.

Minister Dobrindt: Die Migrationswende wirkt

Dobrindt verteidigte zu Beginn der Debatte nachdrücklich die Migrationspolitik der Bundesregierung. “Wir machen aus der Migrationswelle eine Migrationswende„, sagte der Ressortchef. So sei die Zahl der Asylerstanträge im Juni dieses Jahres unter die Marke von 7.000 gesunken. Das seien 60 Prozent weniger als im Vorjahr: “Die Migrationswende wirkt„, bilanzierte Dobrindt. Erstmals liege Deutschland in Europa nicht mehr auf “Platz eins der Zielländer für die illegale Migration„, sondern auf dem dritten Platz. Dies sei ein Erfolg der Maßnahmen der Bundesregierung. 

Zugleich wolle die Regierung die “Zeitenwende„ auch in der inneren Sicherheit neu formulieren, fügte der Minister hinzu: “Wir rüsten auf beim Bevölkerungsschutz, beim Zivilschutz„. Dies werde auch in den Zahlen des Haushalts deutlich zu sehen sein. So würden die Haushaltsmittel beim Technischen Hilfswerk (THW) für das nächste Jahr um 50 Prozent erhöht und beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) verdreifacht. Auch wolle die Bundesregierung einen “Cyberdome für Deutschland schaffen„. 

AfD: Grenzkontrollen sind Symbolpolitik

Dr. Gottfried Curio (AfD) kritisierte, von der vor der Bundestagswahl angekündigten Migrationswende sei “nichts mehr übrig„. So gebe es mehrere tausend Asylanträge pro Monat, “aber nur zwei Prozent Asyl-Zurückweisungen„. Die nur stichprobenartige Kontrolle an den Grenzen sei unzureichend und reine Symbolpolitik. Weitere “Einfallstore„ wie die Einreise von Asylbewerbern per Flugzeug blieben offen. 

Zudem seien mehr als ein halbes Jahr nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien noch fast eine Million Syrer in Deutschland, monierte Curio. Das sei nur gut ein Prozent weniger als beim Sturz des Regimes. Auch werde der Familiennachzug der Syrer nicht abgeschafft, sondern nur für zwei Jahre ausgesetzt. Dies sei keine “Wende zum Besseren„, fügte Curio hinzu. Benötigt werde dagegen “jedes Jahr eine Minus-Zuwanderung Hunderttausender„.   

SPD: Durchstarten bei Sicherheit und Integration

Martin Gerster (SPD) verwies auf die Grundgesetzänderung mit der “Bereichsausnahme von der Schuldenbremse für den Zivil- und Bevölkerungsschutz, für die Nachrichtendienste, den Digitalfunk und den Schutz unserer IT-Systeme„. Dies führe dazu, dass die Regierungskoalition beim Thema Sicherheit und Integration “richtig durchstarten„ könne. 

So steige die Mittelausstattung für das Bundeskriminalamt (BKA)  im Vergleich zum vergangenen Jahr um knapp 170 Millionen Euro an und werde erstmals über einer Milliarde Euro liegen, sagte Gerster. Die Bundespolizei erhalte 1.000 neue Stellen, und ihr Etat steige im Vergleich zu 2024 um eine dreiviertel Milliarde Euro. Der Haushalt des BBK steige ebenfalls deutlich an. Sehen lassen könne sich auch der Ansatz für das THW. Der “ganz große Entwurf für zivile Verteidigung„ und die Sanierung maroder Unterkünfte der THW-Ortsverbände sei indes noch ausgeblieben. 

Grüne: Regierung muss Ausgangslage nutzen

Leon Eckert (Bündnis 90/Die Grünen) konstatierte, dass der Haushalt des Bundesinnenministeriums im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Steigerung aufweise. Diesen Aufwuchs machten insbesondere die Stärkung der Sicherheitsbehörden und die Mittel für den Zivilschutz aus. Dank der gemeinsam beschlossenen Schuldenbremse-Reform biete das Budget eine “exzellente Ausgangslage für Sicherheit in unserem Land„. 

Die Taten der Regierung in den ersten zwei Monaten ihrer Amtszeit ließen jedoch daran zweifeln, ob sie in der Lage sei, “aus dieser Chance wirklich etwas für mehr Sicherheit„ zu erreichen, fügte Eckert hinzu. So führten die “Grenzkontrollen für gute Fotos„ zu stundenlangen Staus, Bahnverspätungen, ökonomischen Schäden in der Grenzregion, Überstunden und Überlastungen bei Bundespolizisten sowie Berichten über Racial Profiling. 

Linke: Rechtlich fragwürdiges Fahrwasser

Dr. Dietmar Bartsch (Die Linke) fand es “nicht nur gut„, dass der Etat so groß sei wie noch nie. Vielmehr gebe es neben guten Aspekten auch “tief problematische„, wenn etwa bei der Bundespolizei fast doppelt so viel Geld für Waffen ausgegeben werde als vor zwei Jahren. Dass Dobrindt sogar von Aufrüstung spreche, sei inakzeptabel. Auch gebe es in einem Bereich Kürzungen, nämlich beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), obwohl die Asylverfahren lange dauerten. 

Bartsch warf dem Minister zugleich vor, mit Zurückweisungen von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen den Grundsatz “ausgehebelt„ zu haben, dass die Betroffenen erst einmal ein Verfahren bekommen müssten. Der Ressortchef führe die Bundespolizei “in rechtlich wirklich fragwürdiges Fahrwasser„. Dobrindts Agieren schütze die Bürger nicht vor den Feinden der Demokratie, sein Etat sei für die Bürger eine Kostenfalle  und setze falsche Prioritäten. 

Union: Sicherheit, Schutz und Stabilität

Prof. Dr. Günter Krings (CDU/CSU) entgegnete, der BMI-Haushalt stehe für “Sicherheit, Schutz und Stabilität„. Die Regierungskoalition rüste die Sicherheitsbehörden konsequent auf und stärke massiv den Bevölkerungsschutz. Dies seien wohlüberlegte und gut begründete Investitionen in die Gefahrenabwehr sowie in die Sicherheit und Ordnung des Landes. 

Krings verteidigte zugleich die Kontrollen und Zurückweisungen an den Grenzen. Schritt für Schritt setze man hier auch das Rechtsprinzip durch, dass Asylanträge innerhalb Europas “nicht irgendwo, sondern im Ersteinreisestaat zu stellen sind„. Dies sei die “unverzichtbare Geschäftsgrundlage des Schengen-Raums„. Wer dieses Prinzip verteidige wie jetzt die Regierungskoalition, verteidige damit eine “zentrale Errungenschaft der Europäischen Union„. Wer seine Durchsetzung dagegen politisch angreife, stelle “letztlich das Europa der offenen Binnengrenzen in Frage„. 

Etatentwurf des Innenministeriums

Dem Etatentwurf zufolge fällt ein Großteil der BMI-Ausgaben in diesem Jahr mit 4,94 Milliarden Euro erneut bei der Bundespolizei an, wobei sich allein deren Personalausgaben auf drei Milliarden Euro belaufen sollen. In Jahr 2024 lag das Soll der Gesamtausgaben für die Bundespolizei noch bei 4,19 Milliarden Euro.

Das Bundeskriminalamt (BKA) kann laut Haushaltsvorlage im Vergleich zum Soll 2024 mit einer Ausgabensteigerung um 169 Millionen Euro auf 1,04 Milliarden Euro in 2025 rechnen. Die Gesamtausgaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) steigen den Regierungsplänen zufolge im Jahr 2025 im Vergleich zum Soll 2024 um 108 Millionen Euro auf 577 Millionen Euro.

Ein Ausgabenrückgang von 238 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 231 Millionen Euro im laufenden Jahr ist im Haushaltsentwurf beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vorgesehen. Bei der “Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich„ (Zitis) sollen die Gesamtausgaben danach um 5,2 Millionen Euro auf 80,6 Millionen Euro steigen.

Nachgeordnete Behörden

Beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist im Vergleich zum Soll 2024 in der Regierungsvorlage für das Jahr 2025 ein Ausgabenzuwachs um 168 Millionen Euro auf 336 Millionen Euro eingeplant. Die Gesamtausgaben des Technischen Hilfswerkes (THW) steigen danach um 45 Millionen Euro auf 446 Millionen Euro in 2025.

Die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) soll in diesem Jahr mit insgesamt 105 Millionen Euro 9,7 Millionen Euro mehr ausgeben können als 2024. Dagegen werden für das Statistische Bundesamt für 2025 in der Vorlage Gesamtausgaben in Höhe von 233 Millionen Euro und damit 16,4 Millionen Euro weniger als im Vorjahr veranschlagt.

Zurückgehen sollen dem Entwurf zufolge auch die Gesamtausgaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf): von 1,02 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 878 Millionen Euro im laufenden Jahr. Daneben ist im davon getrennten Kapitel “Integration und Migration, Minderheiten und Vertriebene„ ein Ausgabenrückgang von 1,43 Milliarden Euro in 2024 auf 1,37 Milliarden Euro in 2025 vorgesehen. 

Dabei bilden die Mittel für die Integrationskurse den Angaben zufolge mit mehr als einer Milliarde Euro den Ausgabenschwerpunkt in der Titelgruppe Integration und Migration, während daneben eine Reihe weiterer integrations- und migrationsspezifischer Maßnahmen mit rund 222 Millionen Euro bezuschusst werden sollen.

IT und Netzpolitik, Digitalfunk und Moderne Verwaltung

Im Kapitel “IT und Netzpolitik, Digitalfunk und Moderne Verwaltung“ sollen die Gesamtausgaben nach den Regierungsplänen von 1,04 Milliarden Euro im Jahr 2024 auf rund 1,2 Milliarden Euro im laufenden Jahr anwachsen. Bei der Spitzensportförderung ist ein Ausgabenaufwuchs von 283 Millionen Euro in 2024 auf 333 Millionen Euro in 2025 vorgesehen. (sto/09.07.2025)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Julia Klöckner

Julia Klöckner

© Julia Klöckner/ Tobias Koch

Klöckner, Julia

Bundestagspräsidentin

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Alexander Dobrindt

Alexander Dobrindt

© Benjamin Zibner

Dobrindt, Alexander

Bundesminister des Innern

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Gottfried Curio

Gottfried Curio

© Dr. Gottfried Curio/ Hagen Schnauss

Curio, Dr. Gottfried

AfD

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Martin Gerster

Martin Gerster

© Martin Gerster/Maximilian König

Gerster, Martin

SPD

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Leon Eckert

Leon Eckert

© Leon Eckert / Stefan Kaminski

Eckert, Leon

Bündnis 90/Die Grünen

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Dietmar Bartsch

Dietmar Bartsch

© DBT/ Inga Haar

Bartsch, Dr. Dietmar

Die Linke

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Dr. Günter Krings

Dr. Günter Krings

© Dr. Günter Krings/ Tobias Koch

Krings, Dr. Günter

CDU/CSU

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Marcus Bühl

Marcus Bühl

© Marcus Bühl/ Andreas Drößler

Bühl, Marcus

AfD

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Sonja Eichwede

Sonja Eichwede

© DBT/ Inga Haar

Eichwede, Sonja

SPD

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Marcel Emmerich

Marcel Emmerich

© Marcel Emmerich / Moritz Reulein

Emmerich, Marcel

Bündnis 90/Die Grünen

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Clara Bünger

Clara Bünger

© Clara Bünger/ Karolina Sobel

Bünger, Clara

Die Linke

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Sebastian Schmidt

Sebastian Schmidt

© CDU Schleswig-Holstein

Schmidt, Sebastian

CDU/CSU

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Christian Wirth

Christian Wirth

© Dr. Christian Wirth/ Hagen Schnauss

Wirth, Dr. Christian

AfD

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Sebastian Fiedler

Sebastian Fiedler

© Photothek Media Lab

Fiedler, Sebastian

SPD

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Marlene Schönberger

Marlene Schönberger

© Marlene Schönberger/Elias Keilhauer

Schönberger, Marlene

Bündnis 90/Die Grünen

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Stephan Mayer

Stephan Mayer

© DBT/Inga Haar

Mayer, Stephan

CDU/CSU

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Markus Matzerath

Markus Matzerath

© Markus Matzerath/ Andreas Klöcker

Matzerath, Markus

AfD

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Rasha Nasr

Rasha Nasr

© Photothek Media Lab

Nasr, Rasha

SPD

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Stefan Seidler

Stefan Seidler

© Stefan Seidler/Lars Salomonsen

Seidler, Stefan

fraktionslos

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Klaus-Peter Willsch

Klaus-Peter Willsch

© Tobias Koch

Willsch, Klaus-Peter

CDU/CSU

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Christopher Drößler

Christopher Drößler

© Christopher Drößler/ Martin Schieck

Drößler, Christopher

AfD

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Julia Klöckner

Julia Klöckner

© Julia Klöckner/ Tobias Koch

Klöckner, Julia

Bundestagspräsidentin

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Dokumente

  • 21/500 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2025 (Haushaltsgesetz 2025 - HG 2025)
    PDF | 271 MB — Status: 26.06.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

Haushalt

Ausgaben von 502,55 Milliarden Euro im Bundeshaushalt 2025

Symbilbild Haushalt: Eine Ein-Euro-Münze steht neben einer Plakette mit dem Bundestagsadler.

Der Haushaltsausschuss klärte in der Bereinigungssitzung letzte offene Fragen zum Bundeshaushalt 2025 und stimmte über die Schlussfassung des Gesamtetats ab. (© picture alliance | Chromorange / Christian Ohde)

Der Haushaltsausschuss hat den Etat 2025 im Rahmen der sogenannten Bereinigungssitzung am Donnerstag, 4. September 2025, leicht gekürzt. Veranschlagt sind dem finalen Beschluss zufolge nun 502,55 Milliarden Euro an Ausgaben. Das sind 460 Millionen Euro weniger, als im Haushaltsentwurf der Bundesregierung standen. Im Vergleich zum Soll-Ansatz 2024 ist es aber immer noch ein Plus von 5,4 Prozent. Ein Plus im Vergleich zum Entwurf gibt es bei den Investitionen. Diese steigen leicht um vier Millionen auf 62,73 Milliarden Euro. 

Keine Veränderungen sind bei den Steuereinnahmen vorgesehen. Diese sind weiterhin mit 386,84 Milliarden Euro angesetzt. Bei den sonstigen Einnahmen findet sich ein Minus von 460 Millionen Euro auf 33,92 Milliarden Euro. Die Nettokreditaufnahme beträgt unverändert im Vergleich zum Entwurf 81,87 Milliarden Euro. (bal/05.09.2025)

Weitere Informationen

  • Haushaltsausschuss
  • Der Weg zum Bundes­haushalt 2025 vom Entwurf zum Beschluss
  • Die Einzelpläne des Bundeshaushalts seit 1949
  • Die Sondervermögen des Bundes – ein Überblick

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

Inneres

Jeder dritte Euro im Innenetat für die Bundespolizei

Der Bundestag hat am Donnerstag, 18. September 2025, in zweiter Beratung die Etats des Bundesministeriums des Innern (Einzelplan 06) und der Bundesbeauftragen für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (Einzelplan 21) des Bundeshaushalts 2025 (21/500, 21/501, 21/1628 Nr. 1) angenommen. Für die Etat des Bundesinnenministerium in der vom Haushaltsausschuss geänderten Fassung stimmten die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD sowie die fraktionslosen Abgeordneten, dagegen die Oppositionsfraktionen AfD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke. 

Der Etat der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, wurde mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und der fraktionslosen Abgeordneten bei Enthaltung der AfD-Fraktion angenommen. Zu  den Abstimmungen lagen Beschlussempfehlungen (21/1064, 21/1061) und ein Bericht (21/1062) des Haushaltsausschusses vor. Der Einzelplan 06 des Innenministeriums hat ein Ausgabenvolumen von 15,24 Milliarden Euro – ein Plus von 70,42 Millionen Euro im Vergleich zum Regierungsentwurf. 2024 standen 13,34 Milliarden Euro zur Verfügung. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) kann mit Einnahmen von 643,4 Millionen Euro rechnen (2024: 588,72 Millionen Euro).

Minister: Investitionen in die Sicherheit steigen

Bei der Aussprache über den Haushalt verteidigten Redner der Koalition mit Nachdruck die Migrationspolitik der Bundesregierung gegen scharfe Kritik der Oppositionsfraktionen. Während im Etat die Investitionen in die Sicherheit stiegen, gingen die Zahlen der illegalen Migration nach unten, betonte Ressortchef Dobrindt. So seien die Asylzahlen im August dieses Jahres 60 Prozent niedriger als ein Jahr davor, und Deutschland sei nicht mehr „Zielland Nummer eins der illegalen Migration“ sagte der Minister. 

Der „klare Grund“ dafür sei, dass die Koalition die Pull-Faktoren gesenkt habe. Diesen Kurs werde die Bundesregierung fortsetzen. So habe er im August entschieden, die Grenzkontrollen um ein weiteres halbes Jahr zu verlängern. Auch schaffe die Regierungskoalition die sogenannte Turboeinbürgerung ab und setze den Familiennachzug für subsidiär Geschützte aus. „Diese Kombination von Maßnahmen: Das ist Kante, Kurs und Kontrolle - und das ist, was das Land von uns erwartet“, fügte Dobrindt hinzu.

Dabei werde man auch die Rückführungen weiter stärken, bekräftigte der CSU-Politiker und wies Vorwürfe zurück, er mache sich dabei zum  „Handlanger der Taliban“. Die Regierung werde vielmehr im Sicherheitsinteresse der Menschen in Deutschland dafür sorgen, dass Flüge „ständig, regelmäßig und ordentlich nach Afghanistan Straftäter zurückführen“. Zugleich verwies Dobrindt darauf, dass in den Bevölkerungsschutz investiert werde „wie niemals in der Vergangenheit“. So statte man einen „Pakt für Bevölkerungsschutz“ mit zehn Milliarden Euro aus.       

AfD: Migrationspolitik grundlegend neu ausrichten

Marcus Bühl (AfD) kritisierte dagegen, dass die Bundesregierung „weder den Willen noch die Kraft“ habe, die Migrationspolitik grundlegend neu auszurichten. Stattdessen gebe es kaum Zurückweisungen an den Grenzen bei gleichzeitig hohen Sozialleistungen für illegale Migranten. „Die migrationspolitische Geisterfahrt der Ampel- und der Merkel-Regierung wird fortgesetzt“, betonte Bühl. 

Der vorliegende Haushalt verteile „Milliarden in falsche Richtungen“ und stelle keine Wende dar. Obwohl mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr in die Sprach- und Integrationskurse fließe, verfehlten mehr als 40 Prozent der Teilnehmer das angestrebte Sprachniveau B1. Auch sei bei diesen Kursen die Betrugsanfälligkeit hoch. So seien Presseberichten zufolge tausende gefälschte Sprachzertifikate und Integrationsnachweise im Umlauf. 

Union unterstreicht Wende in der Migrationspolitik

Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) entgegnete, im Gegensatz zu Bühls Äußerungen „findet eine Wende in der Migrationspolitik statt“. Dobrindt gehe entschlossen daran, die Zahlen illegaler Zuwanderung zu senken. Mit dem Etat 2025 übernehme die Koalition „Verantwortung für Sicherheit und Ordnung“. Der Weg zum Haushaltsausgleich führe nicht über neue Belastungen, sondern über Ausgabenkürzungen. Dazu gehöre, „die illegale Einreise mit all ihren Folgekosten so weit wie möglich gegen Null“ zu bringen. Dabei mache die Koalition „aus der Migrationswelle eine Migrationswende“.

Ferner trage sie Vorsorge, dass die „Zeitenwende“ auch den Zivil- und Katastrophenschutz umfasse: Das Technische Hilfswerk (THW) werde „erhöht um 50 Prozent, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wird fast verdreifacht“, und für Informationstechnik und Cyberabwehr stünden mehr als eine Milliarde Euro bereit. 

Grüne halten Prioritätensetzung für falsch

Leon Eckert (Bündnis 90/Die Grünen) beklagte, Dobrindts Entscheidung, legale Aufnahmeprogramme einzustellen, werde dazu führen, dass Menschen, „die vor Krieg und Not fliehen, sich in große Gefahr begeben“. „Unsäglich“ sei die Rolle des Bundesinnenministeriums (BMI) bei der Organisation des Bundesaufnahmeprogramms Afghanistan, fügte Eckert hinzu und bemängelte „unendlich lange Sicherheitsüberprüfungen, vermeintlich fehlende Kapazitäten, unentschlossenes Handeln“.

Auch monierte er, dass trotz eines „Rekordaufwuchses“ im BMI der Haushaltstitel für Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt stagniere. Diese Prioritätensetzung hielten die Grünen für falsch. Zu begrüßen sei dagegen, dass der Haushalt 2025 im Bereich des Zivilschutzes „ein kräftiges Startsignal“ setze. Es gebe indes etwa beim Zivilschutzgesetz „dringenden Reformbedarf“. Der 

SPD betont Schwerpunkt beim Bevölkerungsschutz

Martin Gerster (SPD) sagte, der BMI-Haushalt 2025 ermögliche „entscheidende Rekordinvestitionen für unsere Sicherheit“ und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Investitionen wiesen mit mehr als 1,6 Milliarden Euro ein Plus von 45 Prozent auf, was für einen stark von Personalausgaben geprägten Etat „unglaublich“ sei. Die Bundespolizei erhalte 750 Millionen Euro mehr, davon mehr als 200 Millionen zusätzlich für Investitionen. Zugleich werde im Haushalt ein Schwerpunkt beim Bevölkerungsschutz gesetzt, wovon etwa das THW massiv profitiere. 

Auch die Bundeszentrale für politische Bildung verfüge im Haushalt 2025 „über einen Rekordetat“. Ferner würden die Integrationskurse im laufenden Jahr mit mehr als einer Milliarde Euro abgesichert. Damit könne die „riesige Nachfrage nach Deutschlernkursen“ abgedeckt werden, „denn ohne Sprache keine Integration“. 

Linke kritisiert Umgang mit afghanischen Ortskräften

Dietmar Bartsch (Die Linke) hielt der Regierungskoalition mit Blick auf die Diskussion um Aufnahmeprogramme einen „schäbigen“ Umgang mit afghanischen Ortskräften vor. Die Regierung stehe hier „auf der Bremse“, wenn es um die Aufnahme von Menschen gehe, „die für Deutschland gearbeitet haben, die ihr Leben riskiert haben“. Stattdessen verhandele sie nun mit den Taliban, was inakzeptabel sei. 

Vernünftig sei dagegen der von Dobrindt angekündigte „Pakt für den Bevölkerungsschutz“, bei dem bis 2029 zehn Milliarden Euro in den Katastrophenschutz investiert werden sollten. Dies werde von seiner Fraktion unterstützt, doch dürfe diese Debatte nicht „vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs“ verengt werden und „nur noch über Bunker und sowas“ geredet werden. „Kriegstüchtigkeit“ habe mit dem Katastrophenschutz nichts zu tun.

Bundespolizei, Netzpolitik, Migration und Integration

Für die Bundespolizei sollen 4,94 Milliarden Euro ausgegeben werden können im Vergleich zu 4,19 Milliarden Euro in 2025. Allein 3 Milliarden Euro davon sind Personalkosten (2024: 2,7 Milliarden Euro). Mit 542,67 Millionen Euro schlagen die Fluggast- und Reisegepäckkontrollen zu Buche, für die die Bundespolizei verantwortlich ist (2024: 449,46 Millionen Euro). 

Der Bereich der Informationstechnik (IT) und Netzpolitik, Digitalfunk und moderne Verwaltung findet sich mit Ausgaben von 1,21 Milliarden im Etatentwurf (2024: 1,04 Milliarden Euro). Allein für den Digitalfunk sind 544, 37 Millionen Euro vorgesehen (2024: 336,83 Millionen Euro)

Eine Milliarde Euro für Integrationskurse

Für Integration und Migration, Minderheiten und Vertriebene sind 1,37 Milliarden Euro in den Entwurf eingestellt, für 2024 waren noch 1,43 Milliarden Euro eingeplant. Gut eine Milliarde Euro (1,06 Milliarden Euro) wird für die Durchführung von Integrationskursen nach der Integrationskursverordnung zur Verfügung gestellt – 2024 lag die Zahl bei 1,07 Milliarden Euro. 

Heimat, Gesellschaft, Verfassung

Für „Heimat, Gesellschaft und Verfassung“ sollen 855,12 Millionen Euro ausgegeben werden können, 2024 waren es 783,03 Millionen Euro. Davon entfallen auf die Sportförderung 333 Millionen Euro (2024: 282,55 Millionen Euro) und auf den Bereich „Heimat und gesellschaftlicher Zusammenhalt einschließlich interreligiöser Dialog“ 259,39 Millionen Euro (2024: 245,89 Millionen Euro). Die Ausgaben für den Bereich „Verfassung“ sollen sich auf 262,73 Millionen Euro belaufen (2024: 254,6 Millionen Euro).

Nachgeordnete Behörden

Von den nachgeordneten Behörden soll das Bundeskriminalamt 1,04 Milliarden Euro Millionen Euro erhalten (2024: 874,25 Millionen Euro), das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 878,12 Millionen Euro (2024: 1,02 Milliarden Euro), das Bundesverwaltungsamt 619,54 Millionen Euro (2024: 571,22 Millionen Euro) und das Bundesamt für Verfassungsschutz 576,99 Millionen Euro (2024: 468,88 Millionen Euro). 

Mehr Geld für den Sport

Der Sportetat für 2025 im Einzelplan 06 liegt über dem Ansatz des letzten Jahres. Geplant sind Ausgaben in Höhe von 333 Millionen Euro– knapp 50 Millionen Euro mehr als im letzten Jahr (2024: 282,55 Millionen Euro). 

Beauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit

Um zwei Millionen Euro auf 47,4 Millionen Euro steigt der Etat der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (Einzelplan 21) im Jahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr. Der Haushaltsausschuss hatte dabei keine Veränderungen am Regierungsentwurf vorgenommen. 

Die Personalausgaben betragen dabei 30,9 Millionen Euro. Dabei soll die Zahl der Stellen um 12,1 auf 405,8 schrumpfen. (sto/18.09.2025)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Julia Klöckner

Julia Klöckner

© Julia Klöckner/ Tobias Koch

Klöckner, Julia

Bundestagspräsidentin

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Marcus Bühl

Marcus Bühl

© Marcus Bühl/ Andreas Drößler

Bühl, Marcus

AfD

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Klaus-Peter Willsch

Klaus-Peter Willsch

© Tobias Koch

Willsch, Klaus-Peter

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Leon Eckert

Leon Eckert

© Leon Eckert / Stefan Kaminski

Eckert, Leon

Bündnis 90/Die Grünen

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Martin Gerster

Martin Gerster

© Martin Gerster/Maximilian König

Gerster, Martin

SPD

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Dietmar Bartsch

Dietmar Bartsch

© DBT/ Inga Haar

Bartsch, Dr. Dietmar

Die Linke

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Alexander Dobrindt

Alexander Dobrindt

© Benjamin Zibner

Dobrindt, Alexander

Bundesminister des Innern

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Jochen Haug

Jochen Haug

© AfD-Fraktion/ Nick Becker

Haug, Jochen

AfD

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Daniel Baldy

Daniel Baldy

© Daniel Baldy/ Thomas Trutschel

Baldy, Daniel

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Marcel Emmerich

Marcel Emmerich

© Marcel Emmerich / Moritz Reulein

Emmerich, Marcel

Bündnis 90/Die Grünen

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Clara Bünger

Clara Bünger

© Clara Bünger/ Karolina Sobel

Bünger, Clara

Die Linke

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Alexander Throm

Alexander Throm

© Alexander Throm/Tobias Koch

Throm, Alexander

CDU/CSU

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Christian Wirth

Christian Wirth

© Dr. Christian Wirth/ Hagen Schnauss

Wirth, Dr. Christian

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Helge Lindh

© Photothek Media Lab

Lindh, Helge

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Stefan Seidler

© Stefan Seidler/Lars Salomonsen

Seidler, Stefan

fraktionslos

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Stephan Mayer

Stephan Mayer

© DBT/Inga Haar

Mayer, Stephan

CDU/CSU

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Sascha Lensing

Sascha Lensing

© Sascha Lensing

Lensing, Sascha

AfD

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Sebastian Schmidt

Sebastian Schmidt

© CDU Schleswig-Holstein

Schmidt, Sebastian

CDU/CSU

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Julia Klöckner

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© Julia Klöckner/ Tobias Koch

Klöckner, Julia

Bundestagspräsidentin

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Dokumente

  • 21/500 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2025 (Haushaltsgesetz 2025 - HG 2025)
    PDF | 271 MB — Status: 26.06.2025
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  • 21/501 - Unterrichtung: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2025 (Haushaltsgesetz 2025 - HG 2025) - Drucksache 21/500 - Stellungnahme des Bundesrates und Gegenäußerung der Bundesregierung
    PDF | 174 KB — Status: 06.08.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 21/1061 - Beschlussempfehlung: zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksachen 21/500, 21/501, 21/1628 Nr. 1 - Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2025 (Haushaltsgesetz 2025 - HG 2025)
    PDF | 397 KB — Status: 12.09.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 21/1062 - Bericht: zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksachen 21/500, 21/501, 21/1628 Nr. 1 - Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2025 (Haushaltsgesetz 2025 - HG 2025)
    PDF | 1 MB — Status: 12.09.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 21/1064 - Ergänzung zu den Beschlussempfehlungen: zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2025 (Haushaltsgesetz 2025 - HG 2025) - Drucksachen 21/500, 21/501, 21/1628 Nr. 1 -
    PDF | 1 MB — Status: 12.09.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 21/1628 - Unterrichtung: über die gemäß § 80 Absatz 3 der Geschäftsordnung an die Ausschüsse überwiesenen Vorlagen (Eingangszeitraum: 12. Juni bis 2. September 2025)
    PDF | 184 KB — Status: 11.09.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Beschluss

  • Einzelplan 06 angenommen
  • Einzelplan 21 angenommen

Tagesordnung

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Herausgeber

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Ausdruck aus dem Internet-Angebot des Deutschen Bundestages

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2025/kw28-de-inneres-1094286

Stand: 10.11.2025