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Recht

Initiativen zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR

Der Bundestag hat am Mittwoch, 14. Juni 2023, mehrere parlamentarische Initiativen der AfD-Fraktion zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR abgelehnt. Die Anträge mit den Titeln „Standortentscheidung für ein Denkmal zur Ehre des demokratischen Widerstandes und Erinnerung an die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft in Deutschland“ (20/7186), „Den 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR als Nationalen Gedenktag würdig begehen“ (20/6421, 20/6786) und „Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen umgehend in Angriff nehmen“ (20/7184) wies das Parlament mit den Stimmen aller übrigen Fraktionen zurück. 

Antrag und Gesetzentwurf überwiesen

Erstmals beriet der Bundestag außerdem einen Antrag der AfD-Fraktion mit dem Titel „Wissenschaftliche Untersuchung der Parteizugehörigkeit und Funktionärstätigkeit späterer Bundestagsabgeordneter in der SED-Diktatur“ (20/7185). Die Abgeordneten überwiesen die Vorlage zur weiteren Beratung an den Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung die Federführung.

Ein Gesetzentwurf der Fraktion „zur Erhöhung der besonderen Zuwendung für Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR im Zeitraum 8. Mai 1945 bis zum 2. Oktober 1990“ (20/7187) soll im Rechtsausschuss federführend beraten werden. Ein ursprünglich für die Debatte geplanter Gesetzentwurf „zur Änderung des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes“ sowie ein weiterer „zur verpflichtenden Überprüfung der Abgeordneten im Bundestag auf Stasitätigkeit“ wurden von der Tagesordnung abgesetzt.

Dritter Antrag der AfD

Die AfD-Fraktion will die Parteizugehörigkeit und Funktionärstätigkeit späterer Bundestagsabgeordneter in der SED-Diktatur wissenschaftlich untersuchen lassen. In ihrem Antrag (20/7185) fordert die Fraktion den Bundestag auf, eine Historikerkommission zu bilden und sie mit einer Untersuchung zu beauftragen, die die „etwaigen personellen und strukturellen Kontinuitäten zwischen Staat und Verwaltung des SED-Regimes und den mit der SED verbundenen Blockparteien und Massenorganisationen einerseits und dem Deutschen Bundestag, seinen Abgeordneten und seinen Verwaltungsmitarbeitern andererseits untersucht und dokumentiert“.

Die Kommission soll dabei auch der Frage nachgehen, wie viele ehemalige Vertreter von Staat und Verwaltung der DDR Abgeordnete oder Verwaltungsmitarbeiter des Bundestages waren oder sind. Die Kommission solle zudem herausstellen, ob es bei diesen Personen „eine Tendenz gab oder gibt“, ihren Dienst in der DDR zu verheimlichen, und ob sie das politische Klima seit der Wende und Wiedervereinigung beeinflusst haben. Die Untersuchung soll nach dem Willen der Fraktion für zwei Jahre aus dem Bundeshaushalt finanziert und anschließend veröffentlicht werden.

Zur Begründung heißt es, der Forschungsstand weise immer noch erhebliche Lücken auf, da der Bundestag es unterlassen habe, seine eigenen personellen und strukturellen Kontinuitäten zum SED-Regime wissenschaftlich und unabhängig prüfen zu lassen. Dieses „Versäumnis“ stelle eine schwere Hypothek „für den antitotalitären Konsens und die demokratische Kultur der Bundesrepublik“ dar. Es herrsche ein „pragmatischer Schweigekonsens“ unter den betroffenen Bundestagsfraktionen, „sich selbst als Gegenstand antitotalitärer Aufklärung auszuklammern“, heißt es in dem Antrag. 

Gesetzentwurf der AfD

Die AfD-Fraktion spricht sich für eine Erhöhung der besonderen Zuwendung für Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR aus. In einem dazu vorgelegten Gesetzentwurf (20/7187) schlagen die Abgeordneten vor, die monatlichen Zuwendung von aktuell 330 Euro um 52,14 Euro auf 382,14 Euro zu erhöhen. Dies stelle eine „eine Anpassung an die Entwicklung des Verbraucherpreisindexes seit der letzten Erhöhung des Betrages im November 2019 bis zum Februar 2023 in Höhe von 15,8 Prozent dar“, führt die Fraktion aus.

Die bisherige Zuwendung sei „in Anbetracht des erlittenen Unrechts und der gegenwärtigen Preissteigerungen für Energie- und Lebenshaltungskosten verschwindend gering“, heißt es zur Begründung. Die entsprechende Änderung betrifft Paragraf 17a Absatz 1 Satz 2 des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes. Die Vorlage soll am Mittwoch erstmalig im Bundestag beraten werden. (scr/vom/hau/ste/14.06.2023)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Aydan Özoğuz

Aydan Özoğuz

© Deutscher Bundestag / Stella von Saldern

Özoguz, Aydan

Bundestagsvizepräsidentin

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Dr. Götz Frömming

Dr. Götz Frömming

© Götz Frömming/ Olga Grenner

Frömming, Dr. Götz

AfD

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Simona Koß

Simona Koß

© SPD-Bundestagsfraktion/ Photothek

Koß, Simona

SPD

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Axel Müller

Axel Müller

© Axel Müller/ Tobias Koch

Müller, Axel

CDU/CSU

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Stefan Gelbhaar

Stefan Gelbhaar

© Stefan Gelbhaar/ Julia Bornkessel

Gelbhaar, Stefan

Bündnis 90/Die Grünen

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Heidi Reichinnek

Heidi Reichinnek

© Heidi Reichinnek / Olaf Krostitz

Reichinnek, Heidi

Die Linke

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Anikó Glogowski-Merten

Anikó Glogowski-Merten

© FDP Kreisverband Braunschweig/Michael Ciecimirski

Glogowski-Merten, Anikó

FDP

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Martin Reichardt

Martin Reichardt

© Martin Reichardt/Daniel Schneider

Reichardt, Martin

AfD

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Katrin Budde

Katrin Budde

© Katrin Budde/Thomas Koehler

Budde, Katrin

SPD

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Knut Abraham

Knut Abraham

© CDU Elbe-Elster/Andreas Egeresi

Abraham, Knut

CDU/CSU

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Matthias Helferich

Matthias Helferich

© Matthias Helferich

Helferich, Matthias

fraktionslos

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Sonja Eichwede

Sonja Eichwede

© DBT/ Inga Haar

Eichwede, Sonja

SPD

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Aydan Özoğuz

Aydan Özoğuz

© Deutscher Bundestag / Stella von Saldern

Özoguz, Aydan

Bundestagsvizepräsidentin

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Dokumente

  • 20/6421 - Antrag: Den 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR als Nationalen Gedenktag würdig begehen
    PDF | 177 KB — Status: 18.04.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 20/6786 - Beschlussempfehlung und Bericht: zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Götz Frömming, Dr. Marc Jongen, Martin Erwin Renner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der AfD - Drucksache 20/6421 - Den 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR als nationalen Gedenktag würdig begehen
    PDF | 171 KB — Status: 12.05.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 20/7184 - Antrag: Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen umgehend in Angriff nehmen
    PDF | 165 KB — Status: 13.06.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 20/7185 - Antrag: Wissenschaftliche Untersuchung der Parteizugehörigkeit und Funktionärstätigkeit späterer Bundestagsabgeordneter in der SED-Diktatur
    PDF | 198 KB — Status: 13.06.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 20/7186 - Antrag: Standortentscheidung für ein Denkmal zur Ehre des demokratischen Widerstandes und Erinnerung an die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft in Deutschland
    PDF | 218 KB — Status: 13.06.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 20/7187 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes zur Erhöhung der besonderen Zuwendung für Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR im Zeitraum vom 8. Mai 1945 bis zum 2. Oktober 1990
    PDF | 192 KB — Status: 13.06.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Beschluss

  • Antrag 20/7186 abgelehnt
  • Beschlussempfehlung 20/6786 (Antrag 20/6421 ablehnen) angenommen
  • Antrag 20/7184 abgelehnt
  • Überweisung 20/7185 und 20/7187 beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Weitere Informationen

  • Steinmeier: Der Wille zur Freiheit ist stärker als jede Diktatur

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

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Stand: 19.10.2025