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Auswärtiges

Antrag: Feministische Außenpolitik verteidigen

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ist am Donnerstag, 6. November 2025, im Bundestag mit einem Antrag auf Herbeizitierung von Außenminister Dr. Johann Wadephul (CDU) ins Plenum gescheitert. Ihr Antrag, über den die Sitzungsleitung unter Bundestagspräsidentin Julia Klöckner wegen unklarer Mehrheitsverhältnisse per „Hammelsprung“ abstimmen ließ, fand keine Mehrheit: Gleichwohl traf Wadephul im Plenum ein und folgte fortan der Debatte, die die Grünen mit einem Antrag zur UN-Resolution 1325 („Women, Peace, Security“ – „Frauen, Frieden, Sicherheit“, 21/2555) auf die Tagesordnung gebracht hatten. 

Antrag der Grünen

Mit der vor 25 Jahren von den Vereinten Nationen verabschiedeten Resolution „setzte sich die Weltgemeinschaft zum Ziel, die Sicherheit von Frauen und Mädchen zu schützen und ihre Perspektiven und Stimmen in alle Bereiche der Sicherheitspolitik einzubeziehen“, schreiben die Abgeordneten in ihrem Antrag, den der Bundestag im Anschluss an die Debatte zur weiteren Beratung an die Ausschüsse überwies. Federführend ist der Auswärtige Ausschuss

Die Bundesregierung wird im Antrag unter anderem aufgefordert, „feministische Außen- und Entwicklungspolitik als wichtiges Prinzip deutschen Handelns in der Welt zu stärken und dadurch sicherzustellen, dass die Rechte, Repräsentation und Ressourcen von Frauen und marginalisierten Gruppen in allen außen-, sicherheits- und entwicklungspolitischen Entscheidungen berücksichtigt werden“.

Grüne: Repräsentanz, Rechte und Ressourcen

Agnieszka Brugger (Bündnis 90/Die Grünen) bezeichnete als erste Rednerin in der Debatte Rückschritte für Frauen in allen Teilen der Welt als „schlimme Realität“. Frauenrechte seien kein Nischenthema, „kein Privatprojekt von ein paar Gutmenschen“ und auch kein westliches Konstrukt. „Sie sind internationales Recht.“ Es gehe um nichts weniger als die Hälfte der Weltbevölkerung. 

Die Rechte von Frauen und Mädchen seien Kernstück der historischen UN-Resolution 1325: „Es geht um Repräsentanz, um Rechte und Ressourcen“ und darum, eine Welt zu schaffen, „in der Gewalt gegen Frauen nicht normal ist und in der weder der Staat noch irgendeine reaktionäre Kraft diktieren will, wie man zu leben hat“. 

Union wirbt für „interessengeleitete Außenpolitik“

Ellen Demuth (CDU/CSU) sagte, die Union stehe uneingeschränkt hinter den Zielen der UN-Resolution. Außenminister Wadephul und das Auswärtige Amt arbeiteten dazu an einem neuen nationalen Aktionsplan. Man müsse aber mit Blick auf die Forderung der Grünen nach einer „feministischen Außenpolitik“ konstatieren, dass es nicht gelungen sei, mit diesem Prinzip im Ausland zu überzeugen.

Die CDU sei zu einer „interessengeleiteten Außenpolitik zurückgekehrt, die sich auf die Realität stützt, und nicht eine Utopie, die wir alle gerne hätten“. Es gehe um einen Dreiklang aus Freiheit, Sicherheit und Chancen und Teilhabe. 

AfD hält „feministische Außenpolitik“ für gescheitert

Markus Frohnmaier (AfD) erklärte das Konzept einer feministischen Außenpolitik von Wadephuls Amtsvorgängerin von den Grünen für gescheitert. „Drei Jahre Annalena Baerbock und feministische Außenpolitik haben rein gar nichts Positives für irgendeine Frau, für irgendeinen Homosexuellen, für irgendeine Minderheit bewirkt.“ 

Münzenmaier sprach mit Blick auf einen Besuch Baerbocks in Syrien 2025 von „gendertransformativer Baukranfinanzierung für Islamisten“, an denen diese dann Homosexuelle aufhängten. Baerbock habe damals „Bildchen gemacht“ mit einem „Steinzeitislamisten“, der ihr noch nicht einmal die Hand gegeben habe und der in der Vergangenheit mit abgetrennten Köpfen posiert habe. 

SPD: Auch eine Frage der Vernunft

Gabriela Heinrich (SPD) warb dafür, weiter für die UN-Resolution 1325 Partei zu ergreifen. Die Resolution stelle fest, dass Frauen unverzichtbare Akteure für Frieden, Sicherheit und Wiederaufbau seien. „Nachhaltiger Frieden ist nur möglich, wenn alle Menschen daran mitwirken.“ Das sei auch eine Frage der Vernunft: „Friedensabkommen mit substanzieller Beteiligung von Frauen halten länger, wie wir heute wissen.“ 

Nötig seien weniger Überschriften, sondern beherztes Handeln: „Suchen wir uns die verbliebenen Verbündeten in der Welt für die Frauenrechte, die Menschenrechte und für nachhaltigen Frieden.“

Linke kritisiert „Konzeptlosigkeit“

Cansu Özdemir (Die Linke) warf der Bundesregierung mit Blick auf die Resolution Konzeptlosigkeit vor. Außenminister Wadephul treffe sich in Syrien mit einem „dschihadistischen Kriegsverbrecher“, aber er treffe sich nicht mit den kurdischen Kämpferinnen, die den IS bekämpft haben, und auch mit jesidischen, drusischen, arabischen und christlichen oppositionellen Frauen, die heute in Syrien von Opfer von Gewalt werden. Wenn das das Konzept der Bundesregierung sei, „dann sehe ich hier wirklich schwarz“. (ahe/06.11.2025)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Julia Klöckner

Julia Klöckner

© Julia Klöckner/ Tobias Koch

Klöckner, Julia

Bundestagspräsidentin

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Agnieszka Brugger

Agnieszka Brugger

© Agnieszka Brugger/Anne Hufnagl

Brugger, Agnieszka

Bündnis 90/Die Grünen

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Irene Mihalic

Irene Mihalic

© Irene Mihalic/ Annette Koroll

Mihalic, Dr. Irene

Bündnis 90/Die Grünen

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Julia Klöckner

Julia Klöckner

© Julia Klöckner/ Tobias Koch

Klöckner, Julia

Bundestagspräsidentin

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Ellen Demuth

Ellen Demuth

© Ellen Demuth / Hanna Witte

Demuth, Ellen

CDU/CSU

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Markus Frohnmaier

Markus Frohnmaier

© Jana Schneider

Frohnmaier, Markus

AfD

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Gabriela Heinrich

Gabriela Heinrich

© Photothek Media Lab

Heinrich, Gabriela

SPD

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Cansu Özdemir

Cansu Özdemir

© Die Linke Hamburg/ Reno Mezger

Özdemir, Cansu

Die Linke

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Tijen Ataoğlu

Tijen Ataoğlu

© Tijen Ataoğlu / Paul Schneider

Ataoglu, Tijen

CDU/CSU

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Dr. Anna Rathert

Dr. Anna Rathert

© Dr. Anna Rathert/ Picture People

Rathert, Dr. Anna

AfD

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Luise Amtsberg

Luise Amtsberg

© Bündnis 90/Die Grünen / Stefan Kaminski

Amtsberg, Luise

Bündnis 90/Die Grünen

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Diana Herbstreuth

Diana Herbstreuth

© Diana Herbstreuth/ Foto Opitz

Herbstreuth, Diana

CDU/CSU

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Dr. Anna Rathert

Dr. Anna Rathert

© Dr. Anna Rathert/ Picture People

Rathert, Dr. Anna

AfD

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Derya Türk-Nachbaur

Derya Türk-Nachbaur

© Derya Türk-Nachbaur/ Photothek Media Lab

Türk-Nachbaur, Derya

SPD

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Kathrin Gebel

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© Kathrin Gebel/ Nicklas Kurzweil

Gebel, Kathrin

Die Linke

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Alexander Radwan

Alexander Radwan

© Alexander Radwan/ Nicole Schaller

Radwan, Alexander

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Ulle Schauws

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© Ulle Schauws/ Simon Erath

Schauws, Ulle

Bündnis 90/Die Grünen

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Alexander Radwan

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© Alexander Radwan/ Nicole Schaller

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CDU/CSU

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Andreas Paul

Andreas Paul

© Andreas Paul/ Mohssen Assanimoghaddam

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Jürgen Hardt

Jürgen Hardt

© Jürgen Hardt/Tobias Koch

Hardt, Jürgen

CDU/CSU

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Bodo Ramelow

Bodo Ramelow

© Die Linke Thüringen

Ramelow, Bodo

Bundestagsvizepräsident

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Dokumente

  • 21/2555 - Antrag: 25 Jahre UN-Resolution 1325 "Frauen, Frieden und Sicherheit" - Feministische Außenpolitik verteidigen und Frieden geschlechtergerecht gestalten
    PDF | 628 KB — Status: 04.11.2025
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  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Beschluss

  • Überweisung 21/2555 beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

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https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2025/kw45-de-feministische-aussenpolitik-1118556

Stand: 09.11.2025