Ausstellung gewährt Einblicke in die Arbeit des Technischen Hilfswerks
Hochwasser, Stürme, Cyberangriffe – Katastrophen fordern schnelle und professionelle Hilfe. Internationale Krisen wie Pandemien oder Konflikte stellen den Bevölkerungsschutz immer wieder vor neue Aufgaben. Seit 1950 leistet das Technische Hilfswerk (THW) einen unverzichtbaren Beitrag für den Schutz der Zivilbevölkerung – in Deutschland und weltweit.
Im Paul-Löbe-Haus des Bundestages zeigt nun eine Ausstellung die vielfältigen Aufgaben, Einsätze und die Entwicklung des THW. Neben einer Zeitreise durch die letzten 75 Jahre des THW erwarten Besucherinnen und Besucher Mitmachstationen sowie Erfahrungsberichte von Helferinnen und Helfern.

Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz eröffnet die Ausstellung zum 75-jährigen Bestehen des THW (© DBT/Thomas Imo/photothek)
„Nach dem Zweiten Weltkrieg“, erinnerte Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz (CDU/CSU) bei der Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 24. Juni 2025, „fehlten Strukturen, um die zerstörte Infrastruktur wiederherzustellen“. Es sei bei der Gründung des THW vor 75 Jahren darum gegangen, Kriegsschäden zu beseitigen, aber auch bei Naturkatastrophen schnell und koordiniert Hilfe zu leisten, so Lidholz. Die Idee, die damals für das THW entwickelt worden war, gelte bis heute: „ehrenamtlich, überparteilich und hochqualifiziert dort helfen, wo Menschen in Not sind“.
Retten, bergen, beraten, schützen
Am 22. August 1950 legten Otto Lummitzsch und der damalige Bundesinnenminister Gustav Heinemann den Grundstein für eine zivile Schutzeinrichtung in der Bundesrepublik. In kurzer Zeit formte Lummitzsch daraus das Technische Hilfswerk. Aus wenigen Ortsverbänden und engagierten Ehrenamtlichen wuchs eine leistungsstarke Einsatzorganisation. Bereits 1953 unterstützten THW-Kräfte nach einer schweren Sturmflut erstmals einen Auslandseinsatz in den Niederlanden.
Vom ersten Auslandseinsatz im Jahr 1953 bis zu den letzten großen Einsätzen, wie den Flutkatastrophen im Ahrtal, in Niedersachsen und in der Slowakei – seit 75 Jahren ist das THW als Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes zur Stelle. Zwar ist das THW klein gestartet, nun aber kaum noch wegzudenken. Heute engagieren sich über 88.000 Ehrenamtliche sowie 2.100 Hauptamtliche im THW. Sie retten, bergen, beraten, schützen und helfen rund um die Uhr.
Die Arbeit mit Jugendlichen hat beim THW einen hohen Stellenwert. In nationalen und internationalen Projekten lernen junge Menschen, kulturelle Unterschiede zu verstehen, interkulturell zu kommunizieren und sich in globalen Zusammenhängen sicher zu bewegen. Dabei erweitern sie auch ihr politisches Wissen. Der Austausch mit Partnerländern wie Rumänien, Island und der Ukraine fördert gemeinsame Trainingsmethoden und hilft, Vorurteile abzubauen.
Besuch der Ausstellung
Die Ausstellung wird vom 25. Juni bis zum 11. Juli 2025 in der Halle des Paul-Löbe-Hauses gezeigt. Sie kann montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr besucht werden.
Weitere Informationen zum Besuch, zur Anmeldung und zu öffentlichen Führungen mit Vertretern der THW-Familie finden sie hier. (25.06.2025)