• Direkt zum Hauptinhalt springen
  • Direkt zum Hauptmenü springen
  1. Startseite
  2. Dokumente
  3. Texte (2021-2025)
  4. 2023
zurück zu: Texte (2021-2025) ()
  • 1. Lesung
  • Anhörung
  • 2./3. Lesung
Wirtschaft

Überprüfung der Wirtschaftsbeziehungen mit China gefordert

Der Bundestag hat am Donnerstag, 30. November 2023, erstmals einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion mit dem Titel „Einsetzung einer Kommission zur Überprüfung der sicherheitsrelevanten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und China“ (20/9323) beraten. Im Anschluss an die rund 45-minütige Aussprache wurde der Antrag zur weiteren Beratung an den Wirtschaftsausschuss überwiesen.

Antrag der Unionsfraktion

Die Kommission soll nach dem Willen der Unionsfraktion prüfen, „wie angesichts eines sich ändernden handels- und geopolitischen Umfelds und trotz eines globalen Wettbewerbs die Sicherheit und Verlässlichkeit unserer Wertschöpfungsketten, unserer Energie- und Rohstoffimporte im Rahmen der nationalen und europäischen Sicherheit verbessert werden können“.

Dafür solle die Kommission unter anderem Wertschöpfungsketten untersuchen, hier vor allem jene bei Energie- und Rohstoffimporten, und dabei Abhängigkeiten und Vulnerabilitäten prüfen. Außerdem sollen bestehende Investitionen und Investitionsmöglichkeiten von chinesischen Investoren in die kritische Infrastruktur Deutschlands untersucht werden.

Weiterhin solle das Gremium, das nach Willen der CDU/CSU-Fraktion aus 19 Mitgliedern bestehen soll, die ökonomischen und rechtlichen Möglichkeiten zur Umsetzung einer Strategie des sogenannten De-Riskings prüfen, also des Abbaus von problematischen Abhängigkeiten sowohl im Bereich bestimmter Importgüter als auch in Bezug auf die Exponiertheit von einzelnen Export- beziehungsweise Absatzmärkten. (vom/emu/30.11.2023)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Petra Pau

Petra Pau

© Deutscher Bundestag/Stella von Saldern

Pau, Petra

Bundestagsvizepräsidentin

()
Tilman Kuban

Tilman Kuban

© Tilman Kuban/ Steffen Böttcher

Kuban, Tilman

CDU/CSU

()
Esra-Leon Limbacher

Esra-Leon Limbacher

© Esra Limbacher/Dominik Butzmann

Limbacher, Esra

SPD

()
Malte Kaufmann

Malte Kaufmann

© Dr. Malte Kaufmann/Nils Rauber

Kaufmann, Dr. Malte

AfD

()
Maik Außendorf

Maik Außendorf

© Maik Außendorf/Peter van Loon

Außendorf, Maik

Bündnis 90/Die Grünen

()
Gesine Lötzsch

Gesine Lötzsch

© Dr. Gesine Lötzsch/Olaf Kostritz

Lötzsch, Dr. Gesine

Die Linke

()
Carl-Julius Cronenberg

Carl-Julius Cronenberg

© Justus Kersting

Cronenberg, Carl-Julius

FDP

()
Jens Zimmermann

Jens Zimmermann

© Jens Zimmermann/Juliusz Gastev

Zimmermann, Dr. Jens

SPD

()
Nicolas Zippelius

Nicolas Zippelius

© Tobias Koch

Zippelius, Nicolas

CDU/CSU

()
Sandra Detzer

Sandra Detzer

© Dr. Sandra Detzer / Stefan Kaminski

Detzer, Dr. Sandra

Bündnis 90/Die Grünen

()
Andreas Larem

Andreas Larem

© photothek

Larem, Andreas

SPD

()
Petra Pau

Petra Pau

© Deutscher Bundestag/Stella von Saldern

Pau, Petra

Bundestagsvizepräsidentin

()

Dokumente

  • 20/9323 - Antrag: Einsetzung einer Kommission zur Überprüfung der sicherheitsrelevanten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und China
    PDF | 166 KB — Status: 14.11.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Beschluss

  • Überweisung 20/9323 beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

Wirtschaft

Prüfung der Wirt­schafts­beziehungen zwischen Deutschland und China

Zeit: Mittwoch, 10. April 2024, 9 bis 10.30 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.200

In einer öffentlichen Anhörung hat sich der Wirtschaftsausschuss am Mittwoch, 10. April 2024, mit den Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Deutschland beschäftigt. Grundlage der Anhörung war ein Antrag (20/9323) der CDU/CSU-Fraktion, die darin eine Kommission zur Überprüfung der sicherheitsrelevanten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und China fordert. Diese soll nach dem Willen der Unionsfraktion prüfen, „wie angesichts eines sich ändernden handels- und geopolitischen Umfelds und trotz eines globalen Wettbewerbs die Sicherheit und Verlässlichkeit unserer Wertschöpfungsketten, unserer Energie- und Rohstoffimporte im Rahmen der nationalen und europäischen Sicherheit verbessert werden können“. Außerdem sollen bestehende Investitionen und Investitionsmöglichkeiten von chinesischen Investoren in die kritische Infrastruktur Deutschlands untersucht werden.

Hinz: Abhängigkeit von China ist nicht so groß

Die sechs geladenen Sachverständigen waren sich einig, dass die wirtschaftliche Abhängigkeit von China nicht so groß ist, wie oft angenommen und kommuniziert werde. Wenn man einen nüchternen Blick auf die Daten werfe, werde deutlich, dass nur etwa neun Prozent des deutschen Außenhandels mit China liefen, sagte etwa Julian Hinz. 

Der Direktor für den Bereich Handelspolitik an der Universität Bielefeld und dem Kieler Institut für Weltwirtschaft, der auf Einladung der CDU/CSU-Fraktion sprach, sagte: „China ist als Handelspartner natürlich wichtig, wird aber häufig überschätzt“. Wenn man vom Extremszenario, dem Kappen aller Handelsbeziehungen, ausgehe, dann wäre das nicht katastrophal, so Hinz. Dies bedeute im Umkehrschluss jedoch nicht, dass man in eine solche Situation hineinschlittern sollte. 

Huotari: Der Handlungsdruck ist gewachsen

Dort, wo es keine strategischen Abhängigkeiten gebe, könne die Mehrheit der Wirtschaftsbeziehungen weiter problemfrei weiterlaufen, befand auch Mikko Huotari, Direktor MERICS Mercator Institute for China Studies, der auf Einladung der SPD-Fraktion bei der Anhörung sprach. Wenn es nicht um beispielsweise den Bereich der Rohstoffe gehe, seien die Beziehungen weiterhin positiv zu bewerten, so Huotari. 

Doch: „Der Handlungsdruck ist gewachsen, wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“ Er erwarte zudem, dass die USA in den kommenden Jahren zu Deutschlands wichtigstem Handelspartner würden.

Rühlig: Mit kooperativer Politik gut gefahren

Tim Nicholas Rühlig, China Fellow bei der Generaldirektion I.D.E.A. in Brüssel, nannte vier zentrale Risikoansätze beim Handel mit China. Diese seien die Wertschöpfungsresilienz, die Fragen nationaler Sicherheit (etwa beim Mobilfunkstandard 5G), der Schutz von Werten und Normen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. 

Der auf Vorschlag von Bündnis 90/Die Grünen geladene Sachverständige stimmte seinen Vorrednern zwar zu, dass der Handel mit China „in weiten Teilen unproblematisch“ sei, aber es wichtig sei, dort klare Grenzen zu ziehen, wo es kritisch werde. „Wir sind in den vergangenen Jahren mit einer kooperativen Politik sehr gut gefahren“, so Rühlig, „Voraussetzung ist, dass alle Seiten ein Interesse an einem Austausch haben.“

Strack: Unternehmen diversifizieren im Rohstoffbereich

Von einer „veränderten Sachlage zur China-Politik“ sprach der Abteilungsleiter Internationale Märkte des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Friedolin Strack. Diese spiegele sich wider in der China-Strategie der Bundesregierung, aber auch in der geänderten Haltung der Unionsfraktion zum Thema, so Strack (Vorschlag FDP-Fraktion). 

Der BDI stehe hinter dem Ansatz des De-Risking, glaube aber, dass man sich mit dem Ansatz, Unternehmen in eine Art Transparenzsystem zwingen zu wollen, keinen Gefallen tue. „Im Rohstoffbereich haben die Unternehmen bereits angefangen, Lieferketten zu diversifizieren. Wohl wissend, dass damit die Kosten steigen, aber dass es Abhängigkeiten verringert“, sagte Strack im Ausschuss. 

Jungbluth: China betreibt De-Risking-Strategie

Die von der Unionsfraktion geforderte Kommission könnte bei der Systematisierung bereits vorhandener Studien zu kritischen Abhängigkeiten helfen, befand Cora Francisca Jungbluth. Die Senior Expert China and Asia-Pacific der Bertelsmann Stiftung sprach auf Einladung der CDU/CSU-Fraktion bei der Anhörung. 

Weiter sagte sie, dass China bereits selbst eine De-Risking-Strategie betreibe. „Die nennen es 'Made in China 2025' und das Ziel ist es, die Abhängigkeit von ausländischen Produkten zu reduzieren und gleichzeitig die Abhängigkeit des Auslands zu erhöhen“, so Jungbluth. 

König: Standortpolitik Deutschlands verbessern

Für einen stärkeren Fokus auf den Standort Deutschland sprach sich der Sachverständige Thomas König aus. Der Leiter des Referats China im Asien-Pazifik-Ausschuss der deutschen Wirtschaft der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK; Vorschlag SPD). 

Die DIHK halte die Einsetzung der Kommission zwar nicht für unbedingt notwendig, wolle aber die Standortpolitik Deutschlands verbessern und die Dringlichkeit des Themas anerkennen, sagte König. „Wir müssen wirtschaftsnah handeln, denn ein erhöhter bürokratischer Aufwand für Unternehmen ist nicht förderlich. Wir müssen vielmehr Bürokratie abbauen, damit Deutschland wettbewerbsfähig bleibt.“ (emu/11.04.2024) 

Dokumente

  • 20/9323 - Antrag: Einsetzung einer Kommission zur Überprüfung der sicherheitsrelevanten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und China
    PDF | 166 KB — Status: 14.11.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Tagesordnung

  • 72. Sitzung am Mittwoch, dem 10. April 2024, 9.00 Uhr - öffentlich -

Protokolle

  • Wortprotokoll der 72. Sitzung am 10. April 2024

Sachverständigenliste

  • Liste der Sachverständigen zur öffentlichen Anhörung am 10. April 2024

Stellungnahmen

  • Stellungnahme von Dr. Tim Nicholas Rühlig, Europäische Kommission
  • Stellungnahme von Thomas König, Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK)
  • Stellungnahme von Frau Dr. Cora Jungbluth, Bertelsmann Stiftung
  • Stellungnahme von Prof. Dr. Julian Hinz, Universität Bielefeld und ifw Kiel Institut für Weltwirtschaft
  • Stellungnahme von Dr. Huotari, Direktor MERICS Mercator Institute for China Studies gGmbH

Weitere Informationen

  • Wirtschaftsausschuss
  • Informationen für Gäste

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

Wirtschaft

Kommission zu den Wirtschaftsbeziehungen mit China abgelehnt

Die Forderung nach „Einsetzung einer Kommission zur Überprüfung der sicherheitsrelevanten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und China“ hat am Freitag, 17. Mai 2024, keine Mehrheit im Bundestag gefunden. Ein entsprechender Antrag der CDU/CSU (20/9323) wurde von den Parlamentariern mit der Mehrheit von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und die Gruppe BSW gegen die Antragsteller und die AfD bei Stimmenthaltung der Gruppe Die Linke abgelehnt. Der Abstimmung lag eine Beschlussempfehlung des Wirtschaftsausschusses (20/11424) zugrunde. 

Antrag der Unionsfraktion

Die von der CDU/CSU-Fraktion geforderte Kommission soll prüfen, „wie angesichts eines sich ändernden handels- und geopolitischen Umfelds und trotz eines globalen Wettbewerbs die Sicherheit und Verlässlichkeit unserer Wertschöpfungsketten, unserer Energie- und Rohstoffimporte im Rahmen der nationalen und europäischen Sicherheit verbessert werden können“, heißt es in dem Antrag.

Dafür soll sie unter anderem Wertschöpfungsketten untersuchen – insbesondere jene bei Energie- und Rohstoffimporten. Dabei soll die Kommission Abhängigkeiten und Vulnerabilitäten prüfen. Außerdem sollen Investitionen und Investitionsmöglichkeiten von chinesischen Investoren in die kritische Infrastruktur Deutschlands untersucht werden.

Umsetzung einer De-Risking-Strategie

Weiterhin soll das Gremium, das nach Willen der CDU/CSU-Fraktion aus 19 Mitgliedern bestehen soll, die ökonomischen und rechtlichen Möglichkeiten zur Umsetzung einer Strategie des sogenannten De-Risking, also des Abbaus von problematischen Abhängigkeiten sowohl im Bereich bestimmter Importgüter als auch in Bezug auf die Exponiertheit von einzelnen Export- beziehungsweise Absatzmärkten, prüfen. (hau/emu/17.05.2024)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Aydan Özoğuz

Aydan Özoğuz

© Deutscher Bundestag / Stella von Saldern

Özoguz, Aydan

Bundestagsvizepräsidentin

()
Dr. Franziska Brantner

Dr. Franziska Brantner

© Dr. Franziska Brantner/ Florian Reichelt

Brantner, Dr. Franziska

Parlamentarische Staatssekretärin für Wirtschaft und Klimaschutz

()
Jens Spahn

Jens Spahn

© Jens Spahn

Spahn, Jens

CDU/CSU

()
Esra-Leon Limbacher

Esra-Leon Limbacher

© Esra Limbacher/Dominik Butzmann

Limbacher, Esra

SPD

()
Malte Kaufmann

Malte Kaufmann

© Dr. Malte Kaufmann/Nils Rauber

Kaufmann, Dr. Malte

AfD

()
Reinhard Houben

Reinhard Houben

© Reinhard Houben/ Maurice Cox

Houben, Reinhard

FDP

()
Stefan Rouenhoff

Stefan Rouenhoff

© Stefan Rouenhoff/ Tobias Koch

Rouenhoff, Stefan

CDU/CSU

()
Sandra Detzer

Sandra Detzer

© Dr. Sandra Detzer / Stefan Kaminski

Detzer, Dr. Sandra

Bündnis 90/Die Grünen

()
Markus Töns

Markus Töns

© Markus Töns/ Benno Kraehahn

Töns, Markus

SPD

()
Christian Leye

Christian Leye

© Christian Leye/Dietrich Hackenberg, lichtbild.org

Leye, Christian

Gruppe BSW

()
Sebastian Roloff

Sebastian Roloff

© Susie Knoll

Roloff, Sebastian

SPD

()
Katrin Göring-Eckardt

Katrin Göring-Eckardt

© Katrin Göring-Eckardt/ Laurence Chaperon

Göring-Eckardt, Katrin

Bundestagsvizepräsidentin

()

Dokumente

  • 20/9323 - Antrag: Einsetzung einer Kommission zur Überprüfung der sicherheitsrelevanten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und China
    PDF | 166 KB — Status: 14.11.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 20/11424 - Beschlussempfehlung und Bericht: zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU - Drucksache 20/9323 - Einsetzung einer Kommission zur Überprüfung der sicherheitsrelevanten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und China
    PDF | 172 KB — Status: 15.05.2024
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Beschluss

  • Beschlussempfehlung 20/11424 (Antrag 20/9323 ablehnen) angenommen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

  1. Startseite
  2. Dokumente
  3. Texte (2021-2025)
  4. 2023
zurück zu: Texte (2021-2025) ()
  • Instagram-Kanäle

    • Bundestag (Externer Link, Link öffnet ein neues Fenster)
    • Bundestagspräsidentin (Externer Link, Link öffnet ein neues Fenster)
  • LinkedIn
  • Mastodon-Kanäle

    • Bundestag (Externer Link, Link öffnet ein neues Fenster)
    • hib-Nachrichten (Externer Link, Link öffnet ein neues Fenster)
  • WhatsApp
  • YouTube
  • Hilfe
  • Kontakt
  • Inhaltsübersicht
  • Instagram-Kanäle

    • Bundestag (Externer Link, Link öffnet ein neues Fenster)
    • Bundestagspräsidentin (Externer Link, Link öffnet ein neues Fenster)
  • LinkedIn
  • Mastodon-Kanäle

    • Bundestag (Externer Link, Link öffnet ein neues Fenster)
    • hib-Nachrichten (Externer Link, Link öffnet ein neues Fenster)
  • WhatsApp
  • YouTube
  • Barrierefreiheit
  • Datenschutz
  • Impressum

© Deutscher Bundestag

Ausdruck aus dem Internet-Angebot des Deutschen Bundestages

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw48-de-china-979734

Stand: 01.09.2025