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Auswärtiges

Bundeswehreinsatz im Libanon soll fortgesetzt werden

Die Bundesregierung spricht sich für die Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (Unifil) aus. Ein dazu vorgelegter Antrag (20/7074) ist am Mittwoch, 14. Juni 2023, erstmals durch den Bundestag beraten und nach der Debatte an die Ausschüsse überwiesen worden. Bei den Beratungen übernimmt der Auswärtige Ausschuss die Federführung. Das aktuelle Mandat läuft bis zum 30. Juni 2023. Auftrag von Unifil ist es, die Einstellung der Feindseligkeiten zu überwachen, die libanesischen Streitkräfte bei ihrer Stationierung im gesamten Südlibanon zu begleiten und zu unterstützen, so auch entlang der Demarkationslinie zwischen Libanon und Israel, der sogenannten Blauen Linie.

Antrag der Bundesregierung

Die Bundeswehr soll dafür wie bisher bis zu 300 Soldatinnen und Soldaten entsenden. Zentrale Aufgabe des Einsatzes bleibt demnach die Sicherung der libanesischen Grenzen, um einen Zufluss von Rüstungsgütern und sonstigem Wehrmaterial in den Libanon zu verhindern. Zu den Aufgaben gehören unter anderem die seegestützte Seeraum- und Luftraumüberwachung des Einsatzgebietes und die seewärtige Sicherung der libanesischen Küste und Küstengewässer.

„Die Beteiligung am Unifil-Flottenverband und der Fähigkeitsaufbau der libanesischen Marine sind Kernstück des deutschen Stabilisierungsbeitrags und sowohl im libanesischen als auch im israelischen Interesse“, schreibt die Bundesregierung. Unifil bleibe im fragilen sicherheitspolitischen Umfeld und der sich verschärfenden Staats- und Wirtschaftskrise des Libanon ein wesentliches stabilisierendes Element.

Zerfall der staatlichen Strukturen im Libanon

Das politische Vakuum und der Zerfall der staatlichen Strukturen im Libanon, inklusive der Sicherheitskräfte, hätten im vergangenen Mandatszeitraum weiter zugenommen. Es gebe weiterhin ein hohes Spannungsniveau an der sogenannten Blauen Linie, der Demarkationslinie zwischen Libanon und Israel. Wiederholt seien ungelenkte Raketen und Drohnen aus den von der Hisbollah de facto kontrollierten Gebieten in Süd-Libanon gegen Nord-Israel verschossen worden, zuletzt Anfang April 2023.

„Die libanesische und israelische Seite kooperieren bei der Untersuchung der Vorfälle gut mit UNIFIL“, schreibt die Bundesregierung. Diese Art der Vorfälle verdeutliche die Bedeutung des etablierten Verbindungs- und Koordinationsmechanismus zwischen Unifil, den libanesischen sowie den israelischen Streitkräften („Tripartite Mechanism“). Er stelle die einzige Kommunikationsplattform zwischen Israel und Libanon dar.

Die einsatzbedingten Zusatzausgaben für die Verlängerung des Mandates bis Ende Juni 2024 beziffert die Bundesregierung auf rund 31,6 Millionen Euro. Der Einsatz erfolge auf Grundlage einer Reihe von Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, zuletzt 2650 (2022). Die libanesische Regierung habe mit Schreiben an die Vereinten Nationen 2006 unter Verweis auf Resolution 1701 (2006) unter anderem um Unterstützung bei der Absicherung der seeseitigen Grenzen des Libanon gebeten. (aw/hau/14.06.2023)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Aydan Özoğuz

Aydan Özoğuz

© Deutscher Bundestag / Stella von Saldern

Özoguz, Aydan

Bundestagsvizepräsidentin

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Annalena Baerbock

Annalena Baerbock

© Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag / Stefan Kaminski

Baerbock, Annalena

Bundesministerin des Auswärtigen

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Dr. Katja Leikert

Dr. Katja Leikert

© Katja Leikert/Tobias Koch

Leikert, Dr. Katja

CDU/CSU

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Boris Pistorius

Boris Pistorius

© Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport

Pistorius, Boris

Bundesminister der Verteidigung

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Joachim Wundrak

Joachim Wundrak

© Joachim Wundrak/privat

Wundrak, Joachim

AfD

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Ulrich Lechte

Ulrich Lechte

© Ulrich Lechte/Petra Homeier

Lechte, Ulrich

FDP

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Andrej Hunko

Andrej Hunko

© Christoph Giebeler

Hunko, Andrej

Die Linke

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Andreas Larem

Andreas Larem

© photothek

Larem, Andreas

SPD

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Thomas Röwekamp

Thomas Röwekamp

© CDU Bremen

Röwekamp, Thomas

CDU/CSU

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Aydan Özoğuz

Aydan Özoğuz

© Deutscher Bundestag / Stella von Saldern

Özoguz, Aydan

Bundestagsvizepräsidentin

()

Dokumente

  • 20/7074 - Antrag: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der "United Nations Interim Force in Lebanon" (UNIFIL)
    PDF | 179 KB — Status: 31.05.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Beschluss

  • Überweisung 20/7074 beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

Auswärtiges

Bundestag verlängert Bundeswehreinsatz vor der libanesischen Küste

Der Bundestag hat am Freitag, 23. Juni 2023, einen Antrag der Bundesregierung (20/7074) zur Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Unifil-Mission der Vereinten Nationen im Libanon („United Nations Interim Force in Lebanon“) angenommen. Nach namentlicher Abstimmung hat der Bundestag mit 470 Ja-Stimmen gegen 76 Nein-Stimmen bei einer Enthaltungen der Fortsetzung zugestimmt. Dazu hatte der Auswärtige Ausschuss eine Beschlussempfehlung (20/7391) vorgelegt. Der Haushaltsausschuss hatte einen Bericht nach Paragraf 96 der Geschäftsordnung des Bundestages zur Finanzierbarkeit (20/7406) abgegeben.

Sicherung der libanesischen Grenzen

Die Bundeswehr soll sich nach dem Willen der Regierung weiterhin an der Unifil-Mission vor der libanesischen Küste beteiligen und dafür wie bisher bis zu 300 Soldatinnen und Soldaten entsenden. Zentrale Aufgabe des Einsatzes bleibt demnach die Sicherung der libanesischen Grenzen, um einen Zufluss von Rüstungsgütern und sonstigem Wehrmaterial in den Libanon zu verhindern. Zu den Aufgaben gehören unter anderem die seegestützte Seeraum- und Luftraumüberwachung des Einsatzgebietes und die seewärtige Sicherung der libanesischen Küste und der Küstengewässer.

Die Beteiligung am Unifil-Flottenverband und der Fähigkeitsaufbau der libanesischen Marine sind aus Sicht der Regierung Kernstück des deutschen Stabilisierungsbeitrags und sowohl im libanesischen als auch im israelischen Interesse, heißt es in dem Antrag. Unifil bleibe im fragilen sicherheitspolitischen Umfeld und der sich verschärfenden Staats- und Wirtschaftskrise des Libanons ein wesentliches stabilisierendes Element.

Verlängerung des Mandats bis Ende Juni 2024

Das politische Vakuum und der Zerfall der staatlichen Strukturen im Libanon, inklusive der Sicherheitskräfte, hätten im vergangenen Mandatszeitraum weiter zugenommen, schreibt die Regierung. Es gebe weiterhin ein hohes Spannungsniveau an der sogenannten Blauen Linie, der Demarkationslinie zwischen dem Libanon und Israel. Wiederholt seien ungelenkte Raketen und Drohnen aus den von der Hisbollah de facto kontrollierten Gebieten im Südlibanon gegen Nordisrael verschossen worden, zuletzt Anfang April 2023.
Kooperation von Unifil mit dem Libanon und Israel

Die libanesische und israelische Seite kooperieren nach Regierungsangaben bei der Untersuchung der Vorfälle gut mit Unifil. Diese Art der Vorfälle verdeutliche die Bedeutung des etablierten Verbindungs- und Koordinationsmechanismus zwischen Unifil, den libanesischen sowie den israelischen Streitkräften („Tripartite Mechanism“). Er stelle die einzige Kommunikationsplattform zwischen Israel und Libanon dar. Die einsatzbedingten Zusatzausgaben für die Verlängerung des Mandats bis Ende Juni 2024 beziffert die Bundesregierung auf rund 31,6 Millionen Euro. Der Einsatz beruhe auf einer Reihe von Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, zuletzt 2650 (2022). Die libanesische Regierung habe mit Schreiben an die Vereinten Nationen 2006 unter Verweis auf Resolution 1701 (2006) unter anderem um Unterstützung bei der Absicherung der seeseitigen Grenzen des Libanons gebeten. (vom/ahe/23.06.2023)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Yvonne Magwas

Yvonne Magwas

© Yvonne Magwas/Tobias Koch

Magwas, Yvonne

Bundestagsvizepräsidentin

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Lamya Kaddor

Lamya Kaddor

© Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen/ Stefan Kaminski

Kaddor, Lamya

Bündnis 90/Die Grünen

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Jürgen Hardt

Jürgen Hardt

© Jürgen Hardt/Tobias Koch

Hardt, Jürgen

CDU/CSU

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Dr. Nils Schmid

Dr. Nils Schmid

© SPD/Susie Knoll

Schmid, Dr. Nils

SPD

()
Hannes Gnauck

Hannes Gnauck

© Hannes Gnauck

Gnauck, Hannes

AfD

()
Marcus Faber

Marcus Faber

© Marcus Faber/Dominik Konrad

Faber, Dr. Marcus

FDP

()
Sevim Dağdelen

Sevim Dağdelen

© DBT / Inga Haar

Dagdelen, Sevim

Die Linke

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Rebecca Schamber

Rebecca Schamber

© Rebecca Schamber/ Karsten Molesch

Schamber, Rebecca

SPD

()
Yvonne Magwas

Yvonne Magwas

© Yvonne Magwas/Tobias Koch

Magwas, Yvonne

Bundestagsvizepräsidentin

()

Dokumente

  • 20/7074 - Antrag: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der "United Nations Interim Force in Lebanon" (UNIFIL)
    PDF | 179 KB — Status: 31.05.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 20/7391 - Beschlussempfehlung und Bericht: zu dem Antrag der Bundesregierung - Drucksache 20/7074 - Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der "United Nations Interim Force in Lebanon" (UNIFIL)
    PDF | 177 KB — Status: 21.06.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 20/7406 - Bericht: gemäß § 96 der Geschäftsordnung zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksachen 20/6500, 20/6946, 20/7293 Nr. 1.3, 20/7394 - Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung
    PDF | 205 KB — Status: 21.06.2023
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Beschluss

  • Reden zu Protokoll: Silberhorn, Thomas (CDU/CSU)
  • namentliche Abstimmung zu Beschlussempfehlung 20/7391 (Antrag 7074 annehmen)
  • 17:30:14: Beginn der Abstimmung
  • 17:52:28: Ende der Abstimmung
  • Gesamt: 548 Ja: 471 Nein: 76 Enthaltungen1
  • Beschlussempfehlung 20/7391 (Antrag 7074 annehmen) angenommen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

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https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw25-de-bundeswehr-unifil-953422

Stand: 27.08.2025