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Parlament

Überweisung im vereinfachten Verfahren

Ohne Aussprache hat der Bundestag am Donnerstag, 15. Dezember 2022, mehrere Vorlagen zur weiteren Beratung in die Ausschüsse überwiesen:

Nitrat: Die CDU/CSU-Fraktion hat einen Antrag mit dem Titel „Verursacherprinzip beachten – Ausnahmemöglichkeiten für landwirtschaftliche Betriebe in roten Gebieten schaffen“ (20/4883) vorgelegt. Die Vorlage soll im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft federführend weiterberaten werden. In dem Antrag wird verlangt, dass die Bundesregierung „umgehend“ ein Konzept vorlegt „zur verursachergerechten Befreiung landwirtschaftlicher Betriebe, die nachweislich gewässerschonend wirtschaften“. Das Konzept solle „eng mit der EU-Kommission“ abgestimmt werden, „um eine rechtssichere und zügige Umsetzung zu ermöglichen“, heißt es in dem Papier. 

Zahntechnikerhandwerk: Ein weiterer von der Unionsfraktion eingebrachter Antrag trägt den Titel „Zahntechnikerhandwerk in Deutschland zur Sicherstellung der Patientinnen- und Patientenversorgung unterstützen und zukunftsfest machen“ (20/4884). Nach Ansicht der Fraktion dürften die Vergütungen von Leistungen im Zahntechnikerhandwerk innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nur um die jeweilige Steigerung der Grundlohnsummenrate angehoben werden. Damit seien betriebswirtschaftlich notwendige Vergütungsanpassungen für diese Handwerksbetriebe nicht möglich. Derzeit sei die Preis- und Lohnentwicklung im Zahntechnikerhandwerk von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt. Die Abgeordneten fordern in ihrem Antrag unter anderem, die strikte Bindung an die Grundlohnsumme bei der Vergütungsregulierung aufzuheben, die Fortentwicklung der zahntechnischen Vergütung auf Grundlage des sich im jeweiligen Kalenderjahr tatsächlichen errechneten Bundesmittelpreises zu ermöglichen und eine angemessene und marktgerechte Vergütungsbildung für Materialkosten zuzulassen. Der Antrag soll federführend im Gesundheitsausschuss beraten werden. 

NS-Vergangenheit: „Wissenschaftliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit ehemaliger Bundestagsabgeordneter“ lautet der Titel eines Antrags der AfD-Fraktion (20/4896). Die Federführung bei den Beratungen soll der Ausschuss für Kultur und Medien übernehmen. Nach dem Willen der AfD-Fraktion sollen etwaige personelle und strukturelle Kontinuitäten zwischen Staat und Verwaltung des NS-Regimes, der NSDAP und anderen nationalsozialistischen Organisationen einerseits und dem Deutschen Bundestag, seinen Abgeordneten und seinen Verwaltungsmitarbeitern andererseits untersucht und dokumentiert werden. Der Antrag fordert, eine Kommission aus ausgewiesenen und anerkannten Historikern mit der Untersuchung zu beauftragen und die Finanzierung für zunächst zwei Jahre im Bundeshaushalt zu verankern. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen in geeigneter Form veröffentlicht werden. Zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestages zwischen 1949 und den 1990er Jahre seien Mitglieder der NSDAP oder hätten das Regime in sonstiger Weise unterstützt, heißt es in dem Antrag. Prominente Beispiele seien der spätere Bundespräsident Walter Scheel, der spätere Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger, der spätere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher und der spätere Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte Theodor Oberländer gewesen. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung dieser personellen Kontinuitäten stehe jedoch bislang aus.

Direktvermarktung: Ein weiterer von der AfD-Fraktion eingebrachter Antrag trägt den Titel „Regionale Verarbeitungskapazitäten fördern – Landwirtschaftliche Direktvermarktung unterstützen“ (20/4899). Die Vorlage wurde zur federführenden Beratung an den Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft überwiesen.  Laut Vorlage sollen unter anderem „Initiativen, die zur besseren Vermarktung regionaler Agrarprodukte führen“ gegründet werden, außerdem soll die Zusammenarbeit mit den Bundesländern dazu intensiviert werden. 

(irs/eis/ste/15.12.2022)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Aydan Özoğuz

Aydan Özoğuz

© Deutscher Bundestag / Stella von Saldern

Özoguz, Aydan

Bundestagsvizepräsidentin

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Dokumente

  • 20/4883 - Antrag: Verursacherprinzip beachten - Ausnahmemöglichkeiten für landwirtschaftliche Betriebe in roten Gebieten schaffen
    PDF | 142 KB — Status: 14.12.2022
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 20/4884 - Antrag: Zahntechnikerhandwerk in Deutschland zur Sicherstellung der Patientinnen- und Patientenversorgung unterstützen und zukunftsfest machen
    PDF | 154 KB — Status: 14.12.2022
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 20/4896 - Antrag: Wissenschaftliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit ehemaliger Bundestagsabgeordneter
    PDF | 165 KB — Status: 14.12.2022
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 20/4899 - Antrag: Regionale Verarbeitungskapazitäten fördern - Landwirtschaftliche Direktvermarktung unterstützen
    PDF | 151 KB — Status: 14.12.2022
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Beschluss

  • Überweisung beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

Gesundheit

Zahntechniker fordern neue Vergütungsregulierung

Zeit: Mittwoch, 26. April 2023, 15.45 bis 16.30 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 300

Die Zahntechniker fordern eine systematisch höhere Vergütung und damit auch eine Änderung der gesetzlichen Vergütungsregulierung. In einer Anhörung des Gesundheitsausschusses über einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion (20/4884) machten Fachverbände deutlich, dass die Betriebe unter den jetzigen Bedingungen oft nicht kostendeckend arbeiten könnten. Die Sachverständigen äußerten sich in der Anhörung am Mittwoch, 26. April 2023, sowie in schriftlichen Stellungnahmen.

Antrag der Union

Die Unionsfraktion fordert in ihrem Antrag mehr Unterstützung für das Zahntechnikerhandwerk. Die Vergütungen von Leistungen im Zahntechnikerhandwerk dürften innerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nur um die jeweilige Steigerung der Grundlohnsummenrate angehoben werden. Damit seien betriebswirtschaftlich notwendige Anpassungen für diese Handwerksbetriebe nicht möglich. Derzeit sei die Preis- und Lohnentwicklung im Zahntechnikerhandwerk von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt.

Die Abgeordneten fordern, die strikte Bindung an die Grundlohnsumme bei der Vergütungsregulierung aufzuheben, die Fortentwicklung der zahntechnischen Vergütung auf Grundlage des sich im jeweiligen Kalenderjahr tatsächlich errechneten Bundesmittelpreises zu ermöglichen und eine angemessene und marktgerechte Vergütungsbildung für Materialkosten zuzulassen.

Hilferuf an Politik und Vertragspartner

Der Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) sprach von einer überfälligen Korrektur der Vergütungsregulierung. Die gesetzlichen Vorschriften führten für die Preisverhandlungen in der GKV kumuliert zu existenzgefährdenden Belastungen. Dass die Preisvorschriften einseitig die selbstständigen Zahntechniker belasteten, zeige sich überdeutlich und nachvollziehbar in der Kosteninflation.

Der Verband habe in der Vergangenheit mehrfach auf die Probleme hingewiesen und einen Hilferuf an die Politik und Vertragspartner gerichtet, um eine unverzügliche Aufhebung der Preisregulierung zu erreichen, jedoch ohne Erfolg.

Verlust an Fachkräften befürchtet

Der Verband medizinischer Fachberufe als Interessenvertretung der angestellten Zahntechniker warnte vor einem Verlust an Fachkräften in der Branche. Die Abkopplung der Löhne bei gleichzeitig hoher Inflation zwinge immer mehr Fachkräfte, die Branche zu wechseln. Es sei nicht hinnehmbar, dass Zahntechniker nach einer anspruchsvollen Ausbildung finanziell schlechter gestellt seien als viele ungelernte Arbeitskräfte etwa in der Produktion oder Logistik.

Die Forderung, die strikte Bindung an die Grundlohnsumme aufzuheben und die tatsächlichen Kostensteigerungen von Energie und Materialien zu berücksichtigen, werde unterstützt. Auch müsse durch die Stärkung des Zahntechniker-Handwerks der Import von Medizinprodukten aus dem Ausland vermieden werden, um weitere fatale Abhängigkeiten zu verhindern.

Bindung an Grundlohnsumme

Der Einzelsachverständige und Zahntechniker Guido Braun erklärte, die Kosten im lohnintensiven Zahntechniker-Handwerk stiegen stärker als die Grundlohnsumme der GKV. Wolle die Sozialpolitik den Versicherten der GKV ein leistungsfähiges Zahntechniker-Handwerk verfügbar halten, sei dies langfristig nur möglich, wenn die Vergütung sich ausschließlich an betriebswirtschaftlichen Kriterien statt an einer Globalgröße orientiere.

Der GKV-Spitzenverband argumentierte hingegen mit dem Grundsatz der Beitragssatzstabilität und erklärte, Krankenkassen und Leistungserbringer hätten Vergütungsvereinbarungen so zu gestalten, dass Beitragssatzerhöhungen ausgeschlossen seien. Die Forderung, die strikte Bindung an die Grundlohnsumme bei der Vergütungsregelung aufzuheben, werde daher abgelehnt. Die Bindung an die Grundlohnsumme habe sich bewährt, die Versorgung mit Zahnersatz sei gesichert. Die gezielte Subventionierung eines einzelnen Leistungserbringers sei auch abzulehnen. Für die Gestaltung der Vergütungsvereinbarungen sei es notwendig, mehr Transparenz in die Versorgung, die Kostenentwicklung und den Preisanpassungsbedarf zu bringen.

In der Anhörung machten Sachverständige außerdem geltend, dass bei einer Änderung der Vergütungsregulierung sichergestellt werden müsste, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon profitierten. (pk/26.04.2023)

Dokumente

  • 20/4884 - Antrag: Zahntechnikerhandwerk in Deutschland zur Sicherstellung der Patientinnen- und Patientenversorgung unterstützen und zukunftsfest machen
    PDF | 154 KB — Status: 14.12.2022
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Tagesordnung

  • 66. Sitzung am Mittwoch, den 26. April 2023, 15:45 Uhr - öffentliche Anhörung

Protokolle

  • Wortprotokoll der 66. Sitzung vom 26.04.2023

Sachverständigenliste

  • Sachverständigenliste

Stellungnahmen

  • Verband medizinischer Fachberufe
  • Verband Deutscher Zahntechnikerinnungen (VDZI)
  • Einzelsachverständiger Guido Braun
  • GKV-Sptizenverband
  • Verband der Ersatzkrankenkassen e. V. (vdek)

Weitere Informationen

  • Gesundheitsausschuss

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Stand: 26.08.2025