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Hauptausschuss

Linke will Patente für Corona-Impfstoffe freigeben

Der Bundestag hat am Donnerstag, 9. Dezember 2021, einen Antrag der Linksfraktion beraten, in dem diese die Freigabe der Patente für Corona-Impfstoffe fordert. Der Antrag (20/201) wurde anschließend zur weiteren Beratung in den Hauptausschuss überwiesen.

Antrag der Linken

Konkret fordert Die Linke von der Bundesregierung Unterstützung für den Antrag von Südafrika und Indien für ein Aussetzen der Patente für Therapeutika, Impfstoffe und Tests bei Covid-19 bei der Welthandelsorganisation.

Außerdem solle ein „wirksamer Technologietransfer insbesondere auch für die mRNA- und Vektorimpfstoffe“ gewährleistet werden. Damit will die Fraktion sicherstellen, dass das Know-how zur Produktion weltweit angeeignet werden kann, heißt es. (ste/irs/09.12.2021)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Wolfgang Kubicki

Wolfgang Kubicki

© Wolfgang Kubicki/ Tobias Koch

Kubicki, Wolfgang

Bundestagsvizepräsident

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Kathrin Vogler

Kathrin Vogler

© Kathrin Vogler/ Jennifer Kölker

Vogler, Kathrin

Die Linke

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Heike Baehrens

© Photothek

Baehrens, Heike

SPD

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Michael Hennrich

Michael Hennrich

© Michael Hennrich/ Ralph Steckelbach

Hennrich, Michael

CDU/CSU

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Janosch Dahmen

Janosch Dahmen

© Bündnis 90/ Die Grünen, Stefan Kaminski

Dahmen, Dr. Janosch

Bündnis 90/Die Grünen

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Jörg Schneider

© Jörg Schneider

Schneider, Jörg

AfD

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Andrew Ullmann

Andrew Ullmann

© Andrew Ullmann/ Brian Rauschert

Ullmann, Dr. Andrew

FDP

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Martina Stamm-Fibich

Martina Stamm-Fibich

© DBT/ Inga Haar

Stamm-Fibich, Martina

SPD

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Dr. med. Stephan Pilsinger

© Stephan Pilsinger/ Christian Kaufmann

Pilsinger, Dr. Stephan

CDU/CSU

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Wolfgang Kubicki

Wolfgang Kubicki

© Wolfgang Kubicki/ Tobias Koch

Kubicki, Wolfgang

Bundestagsvizepräsident

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Dokumente

  • 20/201 - Antrag: Patente für Impfstoffe, Therapeutika und Tests zur weltweiten Eindämmung von Corona jetzt freigeben
    PDF | 165 KB — Status: 07.12.2021
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Beschluss

  • Überweisung 20/201 beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Weitere Informationen

  • Gebärdensprachvideo (mit UT) (Video)

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Gesundheit

Streit über patent­geschützte Corona-Impfstoffe

Zeit: Mittwoch, 16. Februar 2022, 14.30 bis 15.30 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 300

Die mögliche Freigabe von Patenten im globalen Kampf gegen das Coronavirus ist unter Experten umstritten. Unter epidemiologischen und ethischen Gesichtspunkten erachten Mediziner und Hilfsorganisationen die Freigabe von Patenten für Impfstoffe, Therapeutika und Tests im Grundsatz als sinnvoll. Die Herstellerseite gab jedoch in einer öffentlichen Anhörung des Gesundheitsausschusses am Mittwoch, 16. Februar 2022, unter Vorsitz von Dr. Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen) über einen Antrag (20/201) der Linksfraktion zur Freigabe der Patente zu bedenken, dass die pharmazeutische Industrie dadurch schwer geschädigt werden könnte, ohne dass der Mangel an Impfstoffen in bestimmten Ländern beseitigt würde. Die Sachverständigen äußerten sich im Gesundheitsausschuss des Bundestages und in schriftlichen Stellungnahmen.

Antrag der Linksfraktion

Die Linksfraktion argumentiert in ihrem Antrag, in weiten Teilen der Welt sei nur ein geringer Anteil der Bevölkerung geimpft. Von einer Deckung des weltweiten Bedarfs könne nicht zuletzt aufgrund der Preise keine Rede sein. Der globale Norden lasse es mehrheitlich eher zu, dass der globale Süden unterversorgt bleibe, als eine Ausnahme von der profitorientierten Vermarktung zuzulassen.

Die Abgeordneten fordern von der Bundesregierung, den Antrag Südafrikas und Indiens zur Aussetzung der Patente für Therapeutika, Impfstoffe und Tests bei Covid-19 bei der Welthandelsorganisation zu unterstützen. Insbesondere für mRNA- und Vektorimpfstoffe müsse ein wirksamer Technologietransfer gewährleistet werden.

Warnung vor kontraproduktiven Zwangslizenzen

Der Branchenverband der Biotechnologie-Industrie warnte in seiner Stellungnahme vor kontraproduktiven Zwangslizenzen oder Benutzungsanordnungen. Der Patentschutz sei bei der globalen Bereitstellung des Impfstoffs kein Hindernis, sondern ermögliche Unternehmen erst, in Forschung zu investieren. Das für die Anwendung der patentierten Technologien erforderliche Know-how mache einen maßgeblichen Wert der Unternehmen aus und dürfe nicht durch eine erzwungene Offenlegung entwertet werden.

Die Produktion von Impfstoffen setze ein erhebliches Know-how und Produktionsanlagen voraus. Zielführend seien Kooperationen zwischen Unternehmen und Ländern bei der Impfstoffherstellung. Solche Kooperationen gebe es schon in vielen Fällen.

Schutz geistigen Eigentums als Grundlage für Entwicklung

Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) argumentierte, Grundlage für die in Rekordzeit entwickelten Corona-Impfstoffe sei ein wirksamer Schutz geistigen Eigentums. Auf freiwilliger Basis seien inzwischen mehr als 340 Produktionspartnerschaften eingegangen worden. Über die Covax-Initiative seien 1,2 Milliarden Impfdosen an Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen gegangen.

Für niedrige Impfquoten in ärmeren Ländern seien auch Probleme bei der Verteilung, Fachkräftemangel und schwache Gesundheitssysteme verantwortlich. Das Aussetzen von Patentrechten werde die Impfquote in armen Ländern nicht erhöhen.

Verteilung der Impfstoffe nach ökonomischer Macht

Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ kritisierte, Impfstoffe würden nicht nach Bedarf verteilt, sondern nach ökonomischer Macht. Nötig seien die globale Ausweitung von Produktionskapazitäten und ein Abbau von Zugangsbarrieren zu Covid-19-Technologien. Durch geistige Eigentumsrechte werde der Zugang zu Schutzmasken, Beatmungsgeräten, Medikamenten, Diagnostika und Impfstoffen stark beschränkt.

Es sei inakzeptabel, dass Mengen künstlich verknappt würden und der immense Bedarf nicht zu bezahlbaren Preisen gedeckt werden könne. Die zeitlich begrenzte Aussetzung von geistigen Eigentumsrechten sei eine notwendige Bedingung für die Ausweitung der Produktionskapazität. Eine Sprecherin der Ärzte-Organisation erinnerte in der Anhörung daran, dass die Impfstoffforschung auch mit öffentlichen Geldern gefördert werde.

Experte: Versagen an Solidarität und Fairness

Auch der Pharma-Spezialist Andrew Lofts Gray von der Universität KwaZulu-Natal in Südafrika forderte mehr Rücksicht auf ärmere Länder und erinnerte daran, dass die Corona-Pandemie nur auf globaler Ebene nachhaltig eingedämmt werden könne. Derzeit seien neue Technologien für Gesundheitssysteme von Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen unerreichbar. Die Hersteller hätten eine Monopolstellung und legten auch die Preise entsprechend fest.

Weniger als zehn Prozent der Erwachsenen in Ländern mit niedrigem Einkommen seien geimpft. Es müsse unverzüglich gehandelt werden, um eine massive Erhöhung der Zahl der Hersteller von bezahlbaren, qualitätsgesicherten Diagnosemethoden, Arzneimitteln und Impfstoffen zu ermöglichen. Mit Blick auf die ungleiche Verteilung sprach Lofts Gray in der Anhörung von einem Versagen an Solidarität und Fairness.

Kritik an mangelnder Verfügbarkeit von Impfstoffen

Eine Vertreterin von „Brot für die Welt“ sagte in der Anhörung, neben der schwierigen Verteilung und der verbreiteten Impfskepsis sei die mangelnde Verfügbarkeit von Impfstoffen das größte Problem in ärmeren Ländern.

Mehrere Experten hoben in der Anhörung hervor, dass es bei der Impfstoffversorgung auf einen effektiven Technologietransfer und gezielte Kooperationen mit Ländern des globalen Südens zum Aufbau von Produktionskapazitäten ankomme. (pk/16.02.2022)

Dokumente

  • 20/201 - Antrag: Patente für Impfstoffe, Therapeutika und Tests zur weltweiten Eindämmung von Corona jetzt freigeben
    PDF | 165 KB — Status: 07.12.2021
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Protokolle

  • Protokoll zur 10. Sitzung des Ausschuss für Gesundheit "Impfpatent"

Sachverständigenliste

  • Sachverständigenliste

Stellungnahmen

  • Bio Deutschland
  • Einzelsachverständiger Prof. Dr. Metzger
  • Einzelsachverständiger Andrew Lofts Gray
  • Ärzte ohne Grenzen
  • vfa - Die forschenden Pharma-Unternehmen
  • Einzelsachverständige Ellen t´Hoen
  • Deutsche Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht GRUR

Weitere Informationen

  • Gesundheitsausschuss

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

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Stand: 03.09.2025