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Gesundheit

Abgesetzt: Drei Initiativen der Opposition zur Familienpolitik

Ein kleines Mädchen liegt in einem Kinderzimmer krank in einem Bett und liest ein Kinderbuch.

Die Entgeltfortzahlungsanspruches bei Erkrankung der Kinder sollte im Mittelpunkt der Debatte stehen. (© picture alliance/dpa-Themendienst)

Abgesetzt von der Tagesordnung am Donnerstag, 8. Oktober 2020, hat der Bundestag drei Initiativen der Opposition zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Erstmalig beraten werden sollte zum einen ein Gesetzentwurf der Fraktion Die Linke zur „Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch klare Regelung von Freistellungs- und Entgeltfortzahlungsanspruch bei Erkrankung der Kinder“ (19/22496). Mitberaten werden sollten zwei Anträge: Die FDP will „Familienpolitik krisensicher und verlässlich gestalten“ (19/21589). Der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen trägt den Titel „Eltern mit kranken Kindern besser unterstützen – Lohnfortzahlungsanspruch und Kinderkrankengeld lebensnah reformieren“ (19/22501).

Linke: Finanzielle Absicherung bei Betreuung

Durch die derzeitigen Regelungen, wann, wer, wie in welchem Umfang ein erkranktes Kind betreuen darf, seien „insbesondere alleinerziehende Eltern in prekärer Beschäftigung betroffen“, kritisiert die Linksfraktion in ihrem Gesetzentwurf (19/22496). Für viele Eltern könnten erhebliche Nachteile im Arbeitsumfeld entstehen, wenn ihre erkrankten Kinder zuhause Betreuung bräuchten.

Die Fraktion plädiert deshalb dafür, sowohl den Anspruch auf Freistellung von der Arbeitsleistung wie auch die finanzielle Absicherung der Betreuung erkrankter Kinder eigenständig im Entgeltfortzahlungsgesetz zu regeln.

FDP: Familienpolitik an Corona anpassen

Nach dem Willen der FDP-Fraktion soll die Familienpolitik an die Bedingungen der Corona-Pandemie angepasst werden. In einem entsprechenden Antrag (19/21589) fordert sie die Bundesregierung auf, in turnusmäßigen Tagungen die verantwortlichen Führungskräfte im Bundesfamilienministerium eine aktuelle Lageeinschätzung zum Pandemiegeschehen vornehmen und Anpassungen von familienpolitischen Gesetzen und Regelungen vorschlagen zu lassen. Ebenso müsse das Familienministerium bei allen pandemiebedingten Krisensitzungen wie beispielsweise des sogenannten Corona-Kabinetts teilnehmen.

Die Liberalen sprechen sich zudem für Lohnentschädigungen aus, die im Fall von Einschränkungen des Regelbetriebs von Kitas, Schulen und anderen Kindertageseinrichtungen an die betroffenen Eltern für entfallenen Lohn gezahlt werden. Während der Corona-Krise sollen diese Lohnentschädigungen auch während der Kita- und Schulschließungen in der Ferienzeit gezahlt werden. Darüber hinaus soll die Beschränkung von Krankentagen pro Kind für Eltern während Epidemien von nationaler Tragweite ausgesetzt werden.

Grüne: Kinderkrankengeldanspruch erhöhen

Bis zum Ende der Corona-Epidemie solle der Kinderkrankengeldanspruch von Eltern auf jährlich 20 Tage pro Kind und Elternteil angehoben werden, schreiben die Grünen in ihrem Antrag (19/22501). Für Alleinerziehende sollte entsprechend eine Anhebung auf 40 Tage pro Kind gelten.

Eine weitere Forderung der Fraktion bezieht sich auf Eltern mit chronisch kranken und behinderten Kindern. Deren Anspruch auf Kinderkrankengeld solle zusätzlich erhöht werden. In Deutschland mangele es an Unterstützung von Eltern bei der Pflege ihrer kranken Kinder, schreiben die Abgeordneten zur Begründung. (ste/aw/sas/07.10.2020)

Dokumente

  • 19/21589 - Antrag: Familienpolitik krisensicher und verlässlich gestalten
    PDF | 232 KB — Status: 11.08.2020
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 19/22496 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch klare Regelung des Freistellungs- und Entgeltfortzahlungsanspruches bei Erkrankung der Kinder
    PDF | 348 KB — Status: 15.09.2020
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 19/22501 - Antrag: Eltern mit kranken Kindern besser unterstützen - Lohnfortzahlungsanspruch und Kinderkrankengeld lebensnah reformieren
    PDF | 261 KB — Status: 15.09.2020
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Gesundheit

Oppositionsinitiativen zu Lohn­fort­zah­lung und Kin­der­kranken­geld beraten

Über die Familienpolitik hat der Bundestag am Mittwoch, 28. Oktober 2020, debattiert. Den Abgeordneten lag dazu ein Gesetzentwurf der Fraktion Die Linke „zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch klare Regelung des Freistellungs- und Entgeltfortzahlungsanspruches bei Erkrankung der Kinder“ (19/22496) vor. Des Weiteren berieten die Parlamentarier einen Antrag der FDP-Fraktion mit dem Titel „Familienpolitik krisensicher und verlässlich gestalten“ (19/21589) und einen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der mit „Eltern mit kranken Kindern besser unterstützen – Lohnfortzahlungsanspruch und Kinderkrankengeld lebensnah reformieren“ überschrieben ist (19/22501). Ein ursprünglich von der AfD angekündigter Gesetzentwurf zur Änderung des Entgeltfortzahlungsgesetzes wurde von der Tagesordnung abgesetzt.

Der Gesetzentwurf der Linksfraktion und der Antrag der Grünen wurden zur federführenden Beratung an den Gesundheitsausschuss überwiesen, obwohl die Antragsteller jeweils den Familienausschuss bevorzugt hätten. In der Abstimmung konnten sie sich aber nicht gegen die Mehrheit durchsetzen. Die Federführung beim FDP-Antrag übernimmt der Familienausschuss. 

Linke: Finanzielle Absicherung bei Betreuung

Durch die derzeitigen Regelungen, wann, wer, wie in welchem Umfang ein erkranktes Kind betreuen darf, seien „insbesondere alleinerziehende Eltern in prekärer Beschäftigung betroffen“, kritisiert die Linksfraktion in ihrem Gesetzentwurf (19/22496). Für viele Eltern könnten erhebliche Nachteile im Arbeitsumfeld entstehen, wenn ihre erkrankten Kinder zuhause Betreuung bräuchten.

Die Fraktion plädiert deshalb dafür, sowohl den Anspruch auf Freistellung von der Arbeitsleistung wie auch die finanzielle Absicherung der Betreuung erkrankter Kinder eigenständig im Entgeltfortzahlungsgesetz zu regeln.

FDP: Familienpolitik an Corona anpassen

Nach dem Willen der FDP-Fraktion soll die Familienpolitik an die Bedingungen der Corona-Pandemie angepasst werden. In einem entsprechenden Antrag (19/21589) fordert sie die Bundesregierung auf, in turnusmäßigen Tagungen die verantwortlichen Führungskräfte im Bundesfamilienministerium eine aktuelle Lageeinschätzung zum Pandemiegeschehen vornehmen und Anpassungen von familienpolitischen Gesetzen und Regelungen vorschlagen zu lassen. Ebenso müsse das Familienministerium bei allen pandemiebedingten Krisensitzungen wie beispielsweise des sogenannten Corona-Kabinetts teilnehmen.

Die Liberalen sprechen sich zudem für Lohnentschädigungen aus, die im Fall von Einschränkungen des Regelbetriebs von Kitas, Schulen und anderen Kindertageseinrichtungen an die betroffenen Eltern für entfallenen Lohn gezahlt werden. Für die Dauer der Corona-Krise sollen diese Lohnentschädigungen auch während der Kita- und Schulschließungen in der Ferienzeit gezahlt werden. Darüber hinaus soll die Beschränkung von Krankentagen pro Kind für Eltern während Epidemien von nationaler Tragweite ausgesetzt werden.

Grüne: Kinderkrankengeldanspruch erhöhen

Bis zum Ende der Corona-Epidemie solle der Kinderkrankengeldanspruch von Eltern auf jährlich 20 Tage pro Kind und Elternteil angehoben werden, schreiben die Grünen in ihrem Antrag (19/22501). Für Alleinerziehende solle entsprechend eine Anhebung auf 40 Tage pro Kind gelten.

Eine weitere Forderung der Fraktion bezieht sich auf Eltern mit chronisch kranken und behinderten Kindern. Deren Anspruch auf Kinderkrankengeld solle zusätzlich erhöht werden. In Deutschland mangele es an Unterstützung von Eltern bei der Pflege ihrer kranken Kinder, schreiben die Abgeordneten zur Begründung. (aw/hau/28.10.2020)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Hans-Peter Friedrich

Hans-Peter Friedrich

© DBT / Inga Haar

Friedrich (Hof), Dr. Hans-Peter

Bundestagsvizepräsident

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Katrin Werner, Die Linke

Katrin Werner, Die Linke

© Katrin Werner/Foto Friedrich

Werner, Katrin

Die Linke

()
Alexander Krauß

Alexander Krauß

© DBT/ Inga Haar

Krauß, Alexander

CDU/CSU

()
Johannes Huber

Johannes Huber

© Johannes Huber/ Hagen Schnans

Huber, Johannes

AfD

()
Martina Stamm-Fibich

Martina Stamm-Fibich

© DBT/ Inga Haar

Stamm-Fibich, Martina

SPD

()
Grigorios Aggelidis

Grigorios Aggelidis

© Julia Deptala Photography

Aggelidis, Grigorios

FDP

()
Maria Klein-Schmeink

Maria Klein-Schmeink

© Maria Klein-Schmeink/ Paul Metzdorf

Klein-Schmeink, Maria

Bündnis 90/Die Grünen

()
Torbjörn Kartes

Torbjörn Kartes

© DBT/ Inga Haar

Kartes, Torbjörn

CDU/CSU

()
Erich Irlstorfer

Erich Irlstorfer

© Erich Irlstorfer/Foto Krammer

Irlstorfer, Erich

CDU/CSU

()
Hans-Peter Friedrich

Hans-Peter Friedrich

© DBT / Inga Haar

Friedrich (Hof), Dr. Hans-Peter

Bundestagsvizepräsident

()

Dokumente

  • 19/21589 - Antrag: Familienpolitik krisensicher und verlässlich gestalten
    PDF | 232 KB — Status: 11.08.2020
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 19/22496 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch klare Regelung des Freistellungs- und Entgeltfortzahlungsanspruches bei Erkrankung der Kinder
    PDF | 348 KB — Status: 15.09.2020
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 19/22501 - Antrag: Eltern mit kranken Kindern besser unterstützen - Lohnfortzahlungsanspruch und Kinderkrankengeld lebensnah reformieren
    PDF | 261 KB — Status: 15.09.2020
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Beschluss

  • Überweisung 19/22496 beschlossen
  • Überweisung 19/21589 beschlossen
  • Überweisung 19/22501 beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Familie

Pro und Contra FDP-Anträge zur Familien­politik in Corona-Zeiten

Die FDP-Fraktion fordert die Erhöhung der Kinderkrankentage unabhängig vom Status der Krankenversicherte. Auch Selbstständige und Freiberufler, die freiwillig oder privat krankenversichert sind, müssten in der Corona-Pandemie unterstützt werden, heißt es in dem Antrag (19/26527), über den der Bundestag am Freitag, 12. Februar 2021, erstmals beraten hat. 

Zudem standen zwei ältere Anträge der FDP-Fraktion mit den Titeln „Familienpolitik krisensicher und verlässlich gestalten“ (19/21589) und „Elterngeldverlängerung als Überbrückungshilfe für Familien ermöglichen“ (19/26192) auf der Tagesordnung, zu denen Beschlussempfehlungen des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vorlagen (Familienpolitik: 19/26582, Elterngeldverlängerung: 19/26576). Dem ersten Antrag stimmten AfD und FDP zu, während sich die Grünen enthielten und die Koalitionsfraktionen sowie die Linksfraktion dagegen stimmten. Den zweiten Antrag unterstützte neben der FDP nur die AfD,. die übrigen Fraktionen lehnten ihn ab.

FDP: Koalition vernachlässigt Alte und Kinder

Gregorios Aggelidis (FDP) warf der Bundesregierung vor, die Familien seit einem Jahr in der Corona-Pandemie „im Regen stehen zu lassen“. Sie habe zwar einige Hilfen auf den Weg gebracht, dabei würden aber immer wieder zahlreiche Familien vergessen, die durchs Raster fielen.

Die Koalition vernachlässige insgesamt die Schwachen in der Gesellschaft: Alte und Kinder. Es sei zudem beschämend, dass das Familienministerium im Corona-Kabinett allenfalls „am Katzentisch“ sitze. Dies müsse sich ändern.

AfD: Pandemie-Maßnahmen völlig überzogen

Unterstützung bekam die FDP zumindest in der Sache von der AfD-Fraktion. Martin Reichardt verwies allerdings darauf, dass seine Fraktion im März vergangenen Jahres bereits ähnliche Anträge gestellt habe. Damals habe die FDP diesen Anträgen aber nicht zugestimmt. Stattdessen buhle die FDP im Familienausschuss um die Zustimmung des „Linksblocks“, dafür werde sie bei der Bundestagswahl die Quittung bekommen.

Die aktuelle Situation durch den Lockdown sei für Familien und Kinder katastrophal. Die Telefonhotline „Nummer gegen Kummer“ verzeichne einen Anstieg der Anrufe um 30 Prozent, in der Kinderpsychologie komme es bereits zu Fällen von Triage. Dies habe die Bundesregierung zu verantworten. Mehr als 98 Prozent der Deutschen seien nicht an Corona erkrankt, die Pandemie-Maßnahmen deswegen völlig überzogen.

CDU/CSU: Kinderkrankengeld wurde erhöht

Die Abgeordneten der Koalition wiesen die Vorwürfe der Opposition zurück. Die Koalition habe im vergangenen Jahr schnell auf die Belastungen für die Familien reagiert, sagte Marcus Weinberg (CDU/CSU). Die Zahl der Kinderkrankentage und damit des Kinderkrankengeldes sei als Lohnersatzleistung für die Eltern auf 20 beziehungsweise 40 für Alleinerziehende erhöht worden.

Es sei richtig, dass Selbstständige und Privatversicherte dies nicht in Anspruch nehmen könnten, räumte Weinberg ein, aber die Koalition arbeite an einer Lösung für dieses Problem. Zudem sei der Zugang zum Kinderzuschlag erleichtert und das Elterngeld reformiert worden. Im vergangenen Jahr habe die Koalition einen einmaligen Kinderbonus von 300 Euro bewilligt, dieses Jahr einen erneuten Bonus von 150 Euro.

SPD: Familien brauchen Planungssicherheit 

Sönke Rix (SPD) hielt dem AfD-Abgeordneten Reichardt entgegen, seine Rede sei eine Beleidigung für die Toten der Corona-Pandemie und deren Angehörigen. Ebenso wie Weinberg erinnerte er an die von der Koalition ergriffenen Maßnahmen für die Familien.

Zudem appellierte er eindringlich an die Bundesländer, sich doch noch auf einen gemeinsamen Fahrplan für die Öffnung von Kitas und Schulen zu einigen. Familien bräuchten in der angespannten Situation Planungssicherheit.

Linke: Hilfen für Familien unzureichend

Katrin Werner (Die Linke) bezeichnete die beschlossenen Hilfen für Familien als unzureichend. Vor allem sei der Zugang zu den Hilfen viel zu kompliziert geregelt und würden sich zudem ständig ändern. Es entstehe der Verdacht, es sei gar nicht erwünscht, dass die Hilfen in Anspruch genommen werden.

Die Familien seien in der Corona-Pandemie weitgehend auf sich allein gestellt, müssten Kinderbetreuung und Lohnarbeit unter einen Hut bringen. Viele gingen bereits „auf dem Zahnfleisch“. Ihre Fraktion habe bereits im vergangenen Jahr ein Corona-Elterngeld gefordert, dies müsse nun endlich kommen.

Grüne: Erneuter Kinderbonus reicht nicht aus

Ganz ähnlich argumentierte Ekin Deligöz (Bündnis 90/Die Grünen). Der erneute Kinderbonus von 150 Euro sei „halbherzig“, das reiche nicht aus. Sie unterstützte die Forderung der FDP nach einer Ausweitung der Kinderkrankentage. Es könne nicht sein, dass dies in der derzeitigen Situation vom Versichertenstatus abhängig gemacht werde.

Deligöz bezeichnete es als „peinlich“, dass Bund und Länder sich bei der Frage nach der Öffnung von Kitas und Schulen nicht einigen könnten. Die Eltern und ihre Kinder hätten mehr verdient.

Erster abgelehnter Antrag der FDP

Nach dem Willen der FDP-Fraktion sollte die Familienpolitik an die Bedingungen der Corona-Pandemie angepasst werden. In ihrem ersten abgelehnten Antrag (19/21589) forderte sie die Bundesregierung auf, in turnusmäßigen Tagungen die verantwortlichen Führungskräfte im Bundesfamilienministerium eine aktuelle Lageeinschätzung zum Pandemiegeschehen vornehmen und Anpassungen von familienpolitischen Gesetzen und Regelungen vorschlagen zu lassen. Ebenso müsse das Familienministerium bei allen pandemiebedingten Krisensitzungen wie beispielsweise des sogenannten Corona-Kabinetts teilnehmen.

Die Liberalen sprachen sich zudem für Lohnentschädigungen aus, die im Fall von Einschränkungen des Regelbetriebs von Kitas, Schulen und anderen Kindertageseinrichtungen an die betroffenen Eltern für entfallenen Lohn gezahlt werden. Während der Corona-Krise sollten diese Lohnentschädigungen auch während der Kita- und Schulschließungen in der Ferienzeit gezahlt werden. Darüber hinaus sollte die Beschränkung von Krankentagen pro Kind für Eltern während Epidemien von nationaler Tragweite ausgesetzt werden.

Zweiter abgelehnter Antrag der FDP

Der Bezug des Elterngeldes sollte nach dem Willen der FDP-Fraktion verlängert werden, wenn sich die Aufnahme von Kindern in eine Kita wegen der coronabedingten Schließung von Betreuungseinrichtungen verschiebt. Die Bundesregierung sollte hierfür die Möglichkeit schaffen, fordert sie in ihrem zweiten abgelehnten Antrag (19/26192).

Familien trügen momentan die Hauptlast der Ausbreitung des Coronavirus. Durch die Schließung oder Einschränkungen des Regelbetriebs von Kitas und Schulen müssten Eltern deutlich größere Lasten tragen, argumentieren die Liberalen. Aufgabe der Politik müsse es sein, Lösungen für die betroffenen Eltern während der Pandemie zu schaffen.

Neuer Antrag der FDP

Die FDP fordert in ihrem neuen Antrag (19/26527) die Bundesregierung auf, in Anlehnung an das von der nordrhein-westfälischen Landesregierung beschlossene Hilfsprogramm zur finanziellen Entschädigung für selbstständige oder freiberuflich tätige, freiwillig gesetzlich versicherte oder privatversicherte Eltern mit Kita- und Schulkindern unter zwölf Jahren ein eigenes bundesweites Hilfsprogramm zu entwickeln und umzusetzen.

Zur Begründung heißt es unter anderem, die beschlossene Ausweitung der Kinderkrankentage auf 2021 könne nur von Elternteilen in Anspruch genommen werden, die gesetzlich krankenversichert sind. Damit sei eine enorme Lücke in der Unterstützung in Kauf genommen worden. Selbstständige, freiwillig gesetzlich Versicherte, Privatversicherte und Freiberufler würden bei dieser Unterstützung außen vor gelassen. (aw/vom/12.02.2021)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Dr. Wolfgang Schäuble

Dr. Wolfgang Schäuble

© Dr. Wolfgang Schäuble/ Laurence Chaperon

Schäuble, Dr. Wolfgang

Bundestagspräsident

()
Grigorios Aggelidis

Grigorios Aggelidis

© Julia Deptala Photography

Aggelidis, Grigorios

FDP

()
Marcus Weinberg, CDU/CSU

Marcus Weinberg, CDU/CSU

© Marcus Weinberg / Romy Oberender

Weinberg (Hamburg), Marcus

CDU/CSU

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Martin Reichardt

Martin Reichardt

© Martin Reichardt/Daniel Schneider

Reichardt, Martin

AfD

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Sönke Rix

Sönke Rix

© Sönke Rix/Photothek

Rix, Sönke

SPD

()
Katrin Werner, Die Linke

Katrin Werner, Die Linke

© Katrin Werner/Foto Friedrich

Werner, Katrin

Die Linke

()
Ekin Deligöz

Ekin Deligöz

© Ekin Deligöz / Martin Ebert

Deligöz, Ekin

Bündnis 90/Die Grünen

()
Bettina Margarethe Wiesmann

Bettina Margarethe Wiesmann

© Bettina M. Wiesmann/ Lorenz Gempper

Wiesmann, Bettina Margarethe

CDU/CSU

()
Johannes Huber

Johannes Huber

© Johannes Huber/ Hagen Schnans

Huber, Johannes

AfD

()
Ulrike Bahr

Ulrike Bahr

© SPD Bundestagsfraktion/ photothek

Bahr, Ulrike

SPD

()
Katja Suding

Katja Suding

© Katja Suding/ Lisa Schwietzke

Suding, Katja

FDP

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Maik Beermann

Maik Beermann

© Maik Beermann/Jördis Zähring

Beermann, Maik

CDU/CSU

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Leni Breymaier

Leni Breymaier

© Leni Breymaier/Fionn Grosse

Breymaier, Leni

SPD

()
Stephan Pilsinger

Dr. med. Stephan Pilsinger

© Stephan Pilsinger/ Christian Kaufmann

Pilsinger, Stephan

CDU/CSU

()
Wolfgang Kubicki

Wolfgang Kubicki

© Wolfgang Kubicki/ Tobias Koch

Kubicki, Wolfgang

Bundestagsvizepräsident

()

Dokumente

  • 19/21589 - Antrag: Familienpolitik krisensicher und verlässlich gestalten
    PDF | 232 KB — Status: 11.08.2020
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 19/26192 - Antrag: Elterngeldverlängerung als Überbrückungshilfe für Familien ermöglichen
    PDF | 222 KB — Status: 27.01.2021
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 19/26527 - Antrag: Allen Familien helfen - Zusätzliche Kinderkrankentage unabhängig vom Versicherungsstatus
    PDF | 259 KB — Status: 09.02.2021
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 19/26576 - Beschlussempfehlung und Bericht: zu dem Antrag der Abgeordneten Grigorios Aggelidis, Katja Suding, Renata Alt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP - Drucksache 19/26192 - Elterngeldverlängerung als Überbrückungshilfe für Familien ermöglichen
    PDF | 247 KB — Status: 10.02.2021
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 19/26582 - Beschlussempfehlung und Bericht: zu dem Antrag der Abgeordneten Grigorios Aggelidis, Katja Suding, Christine Aschenberg-Dugnus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP - Drucksache 19/21589 - Familienpolitik krisensicher und verlässlich gestalten
    PDF | 266 KB — Status: 10.02.2021
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Beschluss

  • Überweisung 19/26527 beschlossen
  • Beschlussempfehlung 19/26582 (Antrag 19/21589 ablehnen) angenommen
  • Beschlussempfehlung 19/26576 (Antrag 19/26192 ablehnen) angenommen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Weitere Informationen

  • Gebärdensprachvideo (mit UT) (Video)

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

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https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2021/kw06-de-familienpolitik-821336

Stand: 06.09.2025