• Direkt zum Hauptinhalt springen
  • Direkt zum Hauptmenü springen
  • Gebärdensprache
  • Leichte Sprache
  • Arabisch العربية
  • Bulgarisch български
  • Chinesisch 中文
  • Dänisch dansk
  • Deutsch Deutsch
  • Englisch English
  • Französisch français
  • Griechisch Ελληνικά
  • Italienisch italiano
  • Kroatisch hrvatski
  • Niederländisch Nederlands
  • Polnisch polski
  • Portugiesisch português
  • Rumänisch română
  • Russisch русский
  • Serbisch српски
  • Spanisch español
  • Tschechisch čeština
  • Türkisch Türkçe
  • Ukrainisch українська
Deutscher Bundestag
  • Übersicht: Abgeordnete schließen
    • Biografien
      • Ausgeschiedene Abgeordnete
      • Verstorbene Abgeordnete
      • Abgeordnete seit 1949
    • Nebentätigkeiten
    • Entschädigung
    • Wahlkreissuche
    • Porträtfotos
    • Verschlüsseltes Mailen
    • Sitzverteilung des 21. Deutschen Bundestages
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2021
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Parlament schließen
    • Bundestagswahl 2025
    • Grundgesetz
    • Aufgaben
      • Gesetzgebung
      • Kontrolle der Regierung
      • Der Bundeshaushalt
      • Wahl des Kanzlers/der Kanzlerin
      • Wahl des Bundespräsidenten
      • Rechtliche Grundlagen
    • Plenum
      • Tagesordnungen
      • Namentliche Abstimmungen
      • Sitzverteilung des 21. Deutschen Bundestages
      • Sitzungskalender
      • Schriftführer
    • Präsidium
      • Funktion und Aufgabe
      • Wahl des Präsidiums
      • Reden und Beiträge der Präsidenten
      • Bundestagspräsidenten seit 1949
      • Parteienfinanzierung
    • Ältestenrat
    • Fraktionen
      • CDU/CSU
      • SPD
      • AfD
      • Bündnis 90/Die Grünen
      • Die Linke
    • Petitionen
      • Petitionsausschüsse der Landesparlamente
    • Bürgerräte
      • Bürgerrat Ernährung im Wandel
    • SED-Opferbeauftragte
    • Wehrbeauftragter
    • Polizeibeauftragter
    • Verwaltung
    • Gedenkstunden
    • Geschichte
      • 75 Jahre Bundestag
      • 100 Jahre Weimar
      • 175 Jahre Nationalversammlung in der Paulskirche
      • Deutscher Parlamentarismus
      • Gastredner im Plenum
    • Staatliche Symbole
    • Parlamentspreise
      • Medienpreis
      • Wissenschaftspreis
      • Deutsch-Französischer Parlamentspreis
    • Wahlen
      • Wahlkreissuche
      • Wahltermine in Deutschland
    • Lobbyregister
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2021
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Ausschüsse schließen
    • Arbeit und Soziales
    • Auswärtiges
    • Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    • Digitales und Staatsmodernisierung
    • Europäische Union
    • Finanzen
    • Forschung, Technologie, Raumfahrt und Technikfolgenabschätzung
    • Gesundheit
    • Haushalt
      • Rechnungsprüfungsausschuss
      • Unterausschuss zu Fragen der Europäischen Union
    • Inneres
    • Kultur und Medien
    • Landwirtschaft, Ernährung und Heimat
    • Menschenrechte und humanitäre Hilfe
    • Petitionen
    • Recht und Verbraucherschutz
    • Sport und Ehrenamt
    • Tourismus
    • Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit
    • Verkehr
    • Verteidigung
    • Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung
    • Wirtschaft und Energie
    • Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
    • Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen
    • weitere Gremien
      • Parlamentarisches Kontrollgremium
      • Gremium gemäß Artikel 13 Absatz 6 des Grundgesetzes
      • G 10-Kommission
      • Gremium gemäß § 80 des Zollfahndungsdienstgesetzes
      • Wahlausschuss
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2021
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Internationales schließen
    • Europapolitik im Bundestag
      • Mitwirkungsrechte des Deutschen Bundestages
      • Europa in den Ausschüssen
      • Verbindungsbüro Brüssel
      • Zusammenarbeit der Parlamente in Europa
    • Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung
    • Internationale parlamentarische Versammlungen
      • Parlamentarische Versammlung der OSZE
      • Parlamentarische Versammlung der NATO
      • Parlamentarische Versammlung des Europarates
      • Interparlamentarische Union
      • Stabilität, wirtschaftspolitische Koordinierung und Steuerung in der EU
      • Gemeinsame Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik
      • Konferenzen der Präsidentinnen und Präsidenten der Parlamente
      • Parlamentarische Versammlung der Union für den Mittelmeerraum
      • Ostseeparlamentarierkonferenz
      • Parlamentarische Versammlung der Schwarzmeerwirtschaftskooperation
      • Interparlamentarische Versammlung der ASEAN-Staaten
    • Parlamentariergruppen
    • Internationales Parlaments-Stipendium (IPS)
    • Parlamentarisches Patenschafts-Programm (PPP)
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2021
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Dokumente schließen
    • Drucksachen
    • Dokumentations- und Informationssystem (DIP)
    • Parlamentsdokumentation
    • Protokolle
      • Tagesaktuelles Plenarprotokoll
      • Endgültige Plenarprotokolle
      • Amtliche Protokolle
    • Wissenschaftliche Dienste
    • Parlamentsarchiv
      • Datenhandbuch
    • Bibliothek
      • Bibliothekskatalog
    • Pressedokumentation
    • Webarchiv
    • Texte (2021-2025)
      • 2025
      • 2024
      • 2023
      • 2022
      • 2021
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2021
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Mediathek schließen
    • Live
    • Plenarsitzungen
    • Ausschusssitzungen
    • Bundestags-ABC
    • Interviews
    • Kurzbeiträge
    • Reportagen und Filme
    • Sonderveranstaltungen
    • Wissenschaftsforen
    • Informationen zum Parlamentsfernsehen
      • Gebärdensprache
      • Untertitel
      • Empfang
      • Audioübertragungen
      • Audio- und Videoarchiv
      • Smart-TV-App
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2021
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Presse schließen
    • Pressemitteilungen
      • 2025
      • 2024
    • Kurzmeldungen (hib)
    • Akkreditierung
    • Bilddatenbank
    • Kontakt
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2021
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Besuch schließen
    • Kuppel
    • Barrierefreier Besuch
    • Plenarsitzung
    • Führungen
      • Plenarsitzung
      • Einladung durch Abgeordnete
      • Angebote für Kinder und Jugendliche
    • Ausstellungen
      • Parlamentshistorische Ausstellung im Deutschen Dom
      • Politisch-parlamentarische Ausstellungen
      • Kunstausstellungen
      • Bundestag unterwegs
    • Online-Anmeldung
    • Bundestag unterwegs
      • Infomobil
      • Wanderausstellung
      • Messestand
    • Kunst
      • Kunst am Bau
      • Artothek - die Kunstsammlung
      • Workshops
      • Kunstbeirat
      • Aufträge an zeitgenössische Künstler
      • Mauer-Mahnmal
      • Gedenktafeln
      • Kontakt
    • Architektur
      • Reichstagsgebäude
      • Jakob-Kaiser-Haus
      • Paul-Löbe-Haus
      • Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
      • Weitere Bundestagsgebäude
      • Energiekonzept
    • Seminare
      • Parlamentsseminar
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2021
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Service schließen
    • Karriere
    • Parlamentsbegriffe A – Z
    • Häufig gestellte Fragen
    • Informationsmaterial
    • Bundestagsshop
    • Newsletter
    • Barrierefreie Online-Informationen
    • Das Quiz zum Deutschen Bundestag
    • Formulare und Anträge
    • Open Data
    • Soziale Medien
    • Kontakt
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2021
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • schließen
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2021
    zurück zu: Texte (2021-2025)
schließen
  1. Startseite
  2. Dokumente
  3. Texte (2021-2025)
  4. 2021
zurück zu: Texte (2021-2025)
  1. Startseite
  2. Dokumente
  3. Texte (2021-2025)
  4. 2021
zurück zu: Texte (2021-2025)
  • 1. Lesung
  • Anhörung
  • 2./3. Lesung
Homosexuelle Soldaten wurden bei der Bundeswehr bis zum Jahr 2000 systematisch benachteiligt.

Rehabilitierung homosexueller Soldaten der Bundeswehr und NVA

Die Bundesregierung will homosexuelle Soldaten der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee der DDR rehabilitieren und entschädigen. Der Bundestag hat am Freitag, 5. März 2021, in erster Lesung einen entsprechenden Gesetzentwurf (19/26835) vorgelegt. Im Anschluss an die Aussprache wurde die Vorlage zur weiteren Beratung in den Verteidigungsausschuss überwiesen.

Gesetzentwurf der Bundesregierung

Homosexuelle Soldaten der sollen nach dem Willen der Bundesregierung rehabilitiert und entschädigt werden. Der entsprechende Gesetzentwurf (19/26835) sieht vor, dass alle wehrdienstrechtlichen Verurteilungen von Soldaten in beiden deutschen Armeen wegen ihrer homosexuellen Orientierung, wegen einvernehmlichen homosexuellen Handlungen oder wegen ihrer geschlechtlicher Identität per Gesetz außer Kraft gesetzt werden. Alle anderen Benachteiligungen der Soldaten sollen per Verwaltungsakt als Unrecht eingestuft werden. Die Betroffenen sollen eine Geldentschädigung in Höhe von je 3.000 Euro für jede aufgehobene Verurteilung sowie einmalig für dienstliche Benachteiligungen erhalten. Die Bundesregierung rechnet in den kommenden fünf Jahren mit etwa 1.000 Rehabilitationsverfahren und Gesamtkosten von rund sechs Millionen Euro.
Die Bundesregierung weist darauf hin, dass Soldaten der Bundeswehr bis zum Jahr 2000 wegen ihrer Homosexualität, einvernehmlichen homosexuellen Handlungen oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität systematisch dienstrechtlich benachteiligt wurden. Mit Erlass des Verteidigungsministeriums vom 13. März 1984 seien diese Benachteiligungen, die bis zur Entlassung führen konnten, nochmals im Einzelnen festgelegt worden. Die Soldaten in der Nationalen Volksarmee der DDR seien ebenfalls solchen Benachteiligungen ausgesetzt gewesen. (aw/sas/05.03.2021)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Petra Pau

Petra Pau

© Deutscher Bundestag/Stella von Saldern

Pau, Petra

Bundestagsvizepräsidentin

Annegret Kramp-Karrenbauer

Annegret Kramp-Karrenbauer

© CDU / Laurence Chaperon

Kramp-Karrenbauer, Annegret

Bundesministerin der Verteidigung

Jan Ralf Nolte

Jan Ralf Nolte

© Jan Nolte/Ferdinand Vogel

Nolte, Jan Ralf

AfD

Karl-Heinz Brunner

Karl-Heinz Brunner

© DBT/Thomas Trutschel

Brunner, Dr. Karl-Heinz

SPD

Dr. Jens Brandenburg

Dr. Jens Brandenburg

© Jens Brandenburg/ Stephanie Trenz

Brandenburg (Rhein-Neckar), Dr. Jens

FDP

Matthias Höhn

Matthias Höhn

© DIE LINKE / Michael Breyer

Höhn, Matthias

Die Linke

Sven Lehmann

Sven Lehmann

© Sven Lehmann/ Nils Leon Bauer

Lehmann, Sven

Bündnis 90/Die Grünen

Gisela Manderla

Gisela Manderla

© Deutscher Bundestag / Inga Haar

Manderla, Gisela

CDU/CSU

Dagmar Ziegler

Dagmar Ziegler

© DBT/Inga Haar

Ziegler, Dagmar

Bundestagsvizepräsidentin

Dokumente

  • 19/26835 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes zur Rehabilitierung der wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen, wegen ihrer homosexuellen Orientierung oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität dienstrechtlich benachteiligten Soldatinnen und Soldaten
    PDF | 479 KB — Status: 19.02.2021
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Überweisung 19/26835 beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Verteidigung

Ja zur geplanten Reha­bi­li­tie­rung und Entschädigung homosexueller Soldaten

Das Vorhaben der Bundesregierung, von dienstrechtlichen Nachteilen betroffene homosexuelle Soldaten der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee der DDR zu rehabilitieren und zu entschädigen, traf bei den zu einer öffentlichen Anhörung des Verteidigungsausschusses unter Vorsitz von Wolfgang Hellmich (SPD) am Montag, 26. April 2021, geladenen Sachverständigen auf Zustimmung. Ein Gesetzentwurf der Bundesregierung (19/26835) sieht vor, dass alle wehrdienstrechtlichen Verurteilungen von Soldaten in beiden deutschen Armeen wegen ihrer homosexuellen Orientierung, wegen einvernehmlichen homosexuellen Handlungen oder wegen ihrer geschlechtlicher Identität per Gesetz außer Kraft gesetzt werden.

Alle anderen Benachteiligungen der Soldaten sollen per Verwaltungsakt als Unrecht eingestuft werden. Die Betroffenen sollen eine Geldentschädigung in Höhe von je 3.000 Euro für jede aufgehobene Verurteilung sowie einmalig für dienstliche Benachteiligungen erhalten. Die Regelung ist auf vor dem 3. Juli 2000 ergangene wehrdienstgerichtliche Urteile beschränkt, da dieses Datum laut Bundesregierung angesichts der Aufhebung eines seit 1984 geltenden Erlasses das formelle Ende der Diskriminierung homosexueller Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr markiert.

Breite Kritik an der Stichtagsregelung

Trotz der grundsätzlich positiven Bewertung des Gesetzentwurfs stieß die Stichtagsregelung während der Anhörung auf breite Kritik. Für Prof. Dr. Pierre Thielbörger von der Ruhr-Universität Bochum ist eine solche Ausschlussfrist „ohne jegliche Übergangsfrist“ völlig realitätsfern. Eine Verwaltungspraxis, die sich über mehrere Jahrzehnte etabliert hat, werde sich kaum von einem Tag auf den anderen ändern, gab er zu bedenken und sprach sich für eine fünfjährige Übergangsfrist aus.

Sigmar Fischer von der Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren (BISS) sowie Anastasia Biefang von der Interessenvertretung der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Angehörigen der Bundeswehr (QueerBw) plädierten für eine Erweiterung der Frist bis zum 31. Dezember 2009. Sarah Ponti vom Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) forderte eine Streichung des Stichtags.

„Pauschalisierung des erlittenen Unrechts vertretbar“

Die mit dem Gesetz vorgenommene Pauschalisierung des erlittenen Unrechts ist aus Sicht von Philipp-Sebastian Metzger vom Fachbereich Bundeswehrverwaltung der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung vertretbar. Es handle sich schließlich nicht um einen Schadensersatz. Entsprechend sei auch die Regelung zu bewerten, dass die Antragsteller die behauptete Benachteiligung glaubhaft machen müssten, ohne sie beweisen zu müssen.

Ein Verzicht auf den Ausgleich von Laufbahnnachteilen sei auch deshalb gerechtfertigt, so Metzger, weil das Erreichen eines bestimmten Dienstgrades von einer Vielzahl von Variablen abhängig sei. Es könne heute nicht mit Sicherheit gesagt werde, dass die damals erlittenen Benachteiligungen eine entsprechende Laufbahnentwicklung verhindert hätten. Als „verhältnismäßig“ bewertete Metzger auch die Höhe der Kompensationszahlung.

„Summe von 3.000 Euro zu niedrig“

Deutlich zu niedrig ist hingegen aus Sicht der LSVD-Vertreterin Ponti die angedachte Summe von 3.000 Euro, wenngleich grundsätzlich die Einführung einer pauschalen Entschädigungsregelung, die eine unkomplizierte und schnelle Verfahrensbearbeitung ermöglicht, vom LSVD begrüßt werde. „Dramatisch zu gering“ sei die vorgesehene pauschale Entschädigung insbesondere in Fällen von Entlassungen, Degradierungen, verweigerten Beförderungen und verweigertem Ruhegeld.

Hier brauche es Härtefallregelungen. Nicht nachvollziehbar sei es zudem, dass der Regierungsentwurf den Begriff „homosexuelle Orientierung“ verwende. Aus Sicht des LSVD wäre es besser, die Begriffe „sexuelle Orientierung“ oder „sexuelle Identität“ zu verwenden, um alle betroffenen Gruppen anzusprechen, sagte Ponti.

Glaubhaftmachung durch Versicherung an Eides statt begrüßt

BISS-Vertreter Fischer begrüßte das gewählte niedrigschwellige Verfahren mit Glaubhaftmachung durch eine Versicherung an Eides statt und einer damit einhergehenden pauschalierten, eher symbolischen Entschädigung. Es sei allerdings davon auszugehen, dass für etliche Betroffene aufgrund traumatischer Erfahrungen die persönliche Hemmschwelle, „ihre Rechte ausgerechnet beim ehemaligen Dienstherrn einzufordern, der ihnen Unrecht zugefügt hat, sehr hoch ist“.

Daher könne die Deutsche Härtefallstiftung eine erste Anlauf- und Clearingstelle für Betroffene sein, die nicht den direkten Weg zum ehemaligen Dienstherrn gehen können und wollen, schlug er vor. Um die Möglichkeit der Entschädigung bekannt zu machen, plädierte Fischer für „auffälligen Anzeigen in Leitmedien“ und andere, professionelle PR-Maßnahmen.

Angedachte Regelung zu „Mischurteilen“ begrüßt

Professor Pierre Thielbörger begrüßte die angedachte Regelung zu sogenannten „Mischurteilen“. Im Referentenentwurf aus dem Oktober 2020 sei noch vorgesehen gewesen, Urteile dann nicht aufzuheben, wenn darin noch weitere, mit der homosexuellen Handlung oder sexuellen Orientierung oder Identität „vermeintlich“ nicht in Verbindung stehende Dienstpflichtverletzungen abgeurteilt wurden, sagte er. Dies hätte „erhebliche Härten im Einzelfall bedeuten können“.

Der Regierungsentwurf sehe nun vor, Mischurteile grundsätzlich einzubeziehen. Es sei „lebensnah anzunehmen“, dass die abgeurteilten Dienstverletzungen, die mit der homosexuellen Handlung nicht unmittelbar in Verbindung stehen, nur deswegen beobachtet, dokumentiert und sanktioniert wurden, „weil die betreffende Person durch homosexuelle Handlungen oder ihre sexuelle Orientierung aufgefallen ist“, sagte er.

Für eine Nachbeförderung bei vorenthaltener Beförderung

Für eine Nachbeförderung bei Vorenthaltung der Beförderung sprach sich Anastasia Biefang von QueerBW aus. Die Soldatinnen und Soldaten verdienten den Respekt und die Anerkennung, die ihnen damals zugestanden hätten, sagte sie. Dazu zähle insbesondere die regelmäßige Beförderung gemäß den geltenden Bestimmungen des Laufbahnrechts. Ein Fortbestehen der Folgen der damaligen Diskriminierung würde aus ihrer Sicht das positive Zeichen der begonnenen Aufarbeitung deutlich schmälern.

Biefang sprach sich zudem für den Anspruch auf eine individuelle Entschädigung aus, wenn der nachweisbare Schaden höher als der zustehende Pauschalbetrag ist. Gleichzeitig sollte eine Kollektiventschädigung geprüft werden, „die einen Ausgleich für Schäden herbeiführt, die nicht von den einzelnen Entschädigungen aufgegriffen werden“.

Gesetzentwurf der Bundesregierung

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass alle wehrdienstrechtlichen Verurteilungen von Soldaten in beiden deutschen Armeen wegen ihrer homosexuellen Orientierung, wegen einvernehmlichen homosexuellen Handlungen oder wegen ihrer geschlechtlicher Identität per Gesetz außer Kraft gesetzt werden. Alle anderen Benachteiligungen der Soldaten sollen per Verwaltungsakt als Unrecht eingestuft werden.

Die Betroffenen sollen eine Geldentschädigung in Höhe von je 3.000 Euro für jede aufgehobene Verurteilung sowie einmalig für dienstliche Benachteiligungen erhalten. Die Bundesregierung rechnet in den kommenden fünf Jahren mit etwa 1.000 Rehabilitationsverfahren und Gesamtkosten von rund sechs Millionen Euro.

Die Bundesregierung weist darauf hin, dass Soldaten der Bundeswehr bis zum Jahr 2000 wegen ihrer Homosexualität, einvernehmlichen homosexuellen Handlungen oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität systematisch dienstrechtlich benachteiligt wurden. Mit Erlass des Verteidigungsministeriums vom 13. März 1984 seien diese Benachteiligungen, die bis zur Entlassung führen konnten, nochmals im Einzelnen festgelegt worden. Die Soldaten in der Nationalen Volksarmee der DDR seien ebenfalls solchen Benachteiligungen ausgesetzt gewesen. (hau/aw/26.04.2021)

Dokumente

  • 19/26835 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes zur Rehabilitierung der wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen, wegen ihrer homosexuellen Orientierung oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität dienstrechtlich benachteiligten Soldatinnen und Soldaten
    PDF | 479 KB — Status: 19.02.2021

Tagesordnung

  • Tagesordnung für die öffentliche Anhörung am Montag, 26. April 2021, 13:00 bis ca. 17:00 Uhr

Protokolle

  • Protokoll der öffentlichen Anhörung zur Rehabilitierung homosexueller Soldatinnen und Soldaten

Sachverständigenliste

  • Liste der Sachverständigen

Stellungnahmen

  • Stellungnahme der Sachverständigen Anastasia Biefang, QueerBw
  • Stellungnahme des Sachverständigen Sigmar Fischer, Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren e. V.
  • Stellungnahme des Sachverständigen Philipp-Sebastian Metzger, Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Bundeswehrverwaltung
  • Stellungnahme der Sachverständigen Sarah Ponti, LSVD-Bundesverband
  • Stellungnahme des Sachverständigen Prof. Dr. Pierre Thielbörger, M.PP. (Harvard), Ruhr-Universität Bochum

Weitere Informationen

  • Verteidigungsausschuss

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Verteidigung

Entschädigungsleistungen für die Sol­datinnen und Soldaten beschlossen

Der Bundestag hat am Donnerstag, 20. Mai 2021, einen Entwurf für ein Gesetz der Bundesregierung über die Entschädigung der Soldatinnen und Soldaten und zur Neuordnung des Soldatenversorgungsrechts (19/27523) angenommen. Die Vorlage wurde mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD, AfD und FDP bei Stimmenthaltung der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen beschlossen. Der Abstimmung lag eine Beschlussempfehlung des Verteidigungsausschuss (19/29846) zugrunde. Abgelehnt wurden in zweiter Beratung zwei Änderungsanträge der FDP-Fraktion (19/29864, 19/29865).

Einstimmig angenommen hat das Parlament einen zweiten Gesetzentwurf der Bundesregierung (19/26835), der vorsieht, wegen ihrer homosexuellen Orientierung wehrdienstrechtlich verurteilten Soldaten zu rehabilitieren und zu entschädigen. Ein zu dem Gesetzentwurf vorgelegter Entschließungsantrag der FDP-Fraktion (19/29866) wurde abgelehnt. Auch dieser Abstimmung lag eine Beschlussempfehlung des Verteidigungsausschusses (19/29845) zugrunde.

Erster Gesetzentwurf der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat einen Entwurf für ein Gesetz über die Entschädigung der Soldatinnen und Soldaten und zur Neuordnung des Soldatenversorgungsrechts eingebracht (19/27523). Kernpunkt der Vorlage ist unter anderem eine „Neustrukturierung der Geldleistungen“. Dabei plant die Bundesregierung eine „deutliche Anhebung der einkommensunabhängigen Entschädigungsleistungen für die Soldatinnen und Soldaten“ und für deren Hinterbliebenen.

Auch soll die medizinische Versorgung an den Grundsätzen des Sozialgesetzbuchs „im Hinblick auf die vergleichbare Situation wie beim Arbeitsunfall“ ausgerichtet werden, heißt es. Die Vorlage wurde zur federführenden Beratung an den Verteidigungsausschuss überwiesen.

Zweiter Gesetzentwurf der Bundesregierung

Der entsprechende Gesetzentwurf (19/26835) sieht vor, dass alle wehrdienstrechtlichen Verurteilungen von Soldaten in beiden deutschen Armeen wegen ihrer homosexuellen Orientierung, wegen einvernehmlichen homosexuellen Handlungen oder wegen ihrer geschlechtlicher Identität per Gesetz außer Kraft gesetzt werden. Alle anderen Benachteiligungen der Soldaten sollen per Verwaltungsakt als Unrecht eingestuft werden. Die Betroffenen sollen eine Geldentschädigung in Höhe von je 3.000 Euro für jede aufgehobene Verurteilung sowie einmalig für dienstliche Benachteiligungen erhalten. Die Bundesregierung rechnet in den kommenden fünf Jahren mit etwa 1.000 Rehabilitationsverfahren und Gesamtkosten von rund sechs Millionen Euro.

Die Bundesregierung weist darauf hin, dass Soldaten der Bundeswehr bis zum Jahr 2000 wegen ihrer Homosexualität, einvernehmlichen homosexuellen Handlungen oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität systematisch dienstrechtlich benachteiligt wurden. Mit Erlass des Verteidigungsministeriums vom 13. März 1984 seien diese Benachteiligungen, die bis zur Entlassung führen konnten, nochmals im Einzelnen festgelegt worden. Die Soldaten in der Nationalen Volksarmee der DDR seien ebenfalls solchen Benachteiligungen ausgesetzt gewesen. (aw/sas/20.05.2021)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Claudia Roth

Claudia Roth

© Claudia Roth/ Kristian Schuller

Roth (Augsburg), Claudia

Bundestagsvizepräsidentin

Annegret Kramp-Karrenbauer

Annegret Kramp-Karrenbauer

© CDU / Laurence Chaperon

Kramp-Karrenbauer, Annegret

Bundesministerin der Verteidigung

Gerold Otten

Gerold Otten

© Gerold Otten/ Studio Loske

Otten, Gerold

AfD

Dr. Eberhard Brecht

Dr. Eberhard Brecht

© Dr. Eberhard Brecht/Peter Köpke, Fotostudio Halberstadt

Brecht, Dr. Eberhard

SPD

Alexander Müller

Alexander Müller

© Alexander Müller/ Elias Grundler

Müller, Alexander

FDP

Matthias Höhn

Matthias Höhn

© DIE LINKE / Michael Breyer

Höhn, Matthias

Die Linke

Tobias Lindner

Tobias Lindner

© DBT/Stella von Saldern

Lindner, Dr. Tobias

Bündnis 90/Die Grünen

Kerstin Vieregge

Kerstin Vieregge

© Kerstin Vieregge/ Sören Düning

Vieregge, Kerstin

CDU/CSU

Karl-Heinz Brunner

Karl-Heinz Brunner

© DBT/Thomas Trutschel

Brunner, Dr. Karl-Heinz

SPD

Claudia Roth

Claudia Roth

© Claudia Roth/ Kristian Schuller

Roth (Augsburg), Claudia

Bundestagsvizepräsidentin

Dokumente

  • 19/26835 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes zur Rehabilitierung der wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen, wegen ihrer homosexuellen Orientierung oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität dienstrechtlich benachteiligten Soldatinnen und Soldaten
    PDF | 479 KB — Status: 19.02.2021
  • 19/27523 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes über die Entschädigung der Soldatinnen und Soldaten und zur Neuordnung des Soldatenversorgungsrechts
    PDF | 2 MB — Status: 11.03.2021
  • 19/29845 - Beschlussempfehlung und Bericht: zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksache 19/26835 - Entwurf eines Gesetzes zur Rehabilitierung der wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen, wegen ihrer homosexuellen Orientierung oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität dienstrechtlich benachteiligten Soldatinnen und Soldaten
    PDF | 357 KB — Status: 19.05.2021
  • 19/29846 - Beschlussempfehlung und Bericht: zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksache 19/27523 - Entwurf eines Gesetzes über die Entschädigung der Soldatinnen und Soldaten und zur Neuordnung des Soldatenversorgungsrechts
    PDF | 466 KB — Status: 19.05.2021
  • 19/29864 - Änderungsantrag: zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung - Drucksachen 19/26835, 19/29845 - Entwurf eines Gesetzes zur Rehabilitierung der wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen, wegen ihrer homosexuellen Orientierung oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität dienstrechtlich benachteiligten Soldatinnen und Soldaten
    PDF | 250 KB — Status: 19.05.2021
  • 19/29865 - Änderungsantrag: zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung - Drucksachen 19/26835, 19/29845 - Entwurf eines Gesetzes zur Rehabilitierung der wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen, wegen ihrer homosexuellen Orientierung oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität dienstrechtlich benachteiligten Soldatinnen und Soldaten
    PDF | 251 KB — Status: 19.05.2021
  • 19/29866 - Entschließungsantrag: zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung - Drucksachen 19/26835, 19/29845 - Entwurf eines Gesetzes zur Rehabilitierung der wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen, wegen ihrer homosexuellen Orientierung oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität dienstrechtlich benachteiligten Soldatinnen und Soldaten
    PDF | 261 KB — Status: 19.05.2021
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Gesetzentwurf 19/27523 (Beschlussempfehlung 19/29846: Gesetzentwurf in Ausschussfassung annehmen) angenommen
  • Änderungsantrag 19/29864 abgelehnt
  • Änderungsantrag 19/29865 abgelehnt
  • Gesetzentwurf 19/26835 (Beschlussempfehlung 19/29845: Gesetzentwurf annehmen) angenommen
  • Entschließungsantrag 19/29866 abgelehnt

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

  1. Startseite
  2. Dokumente
  3. Texte (2021-2025)
  4. 2021
zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Instagram-Kanäle

    • Bundestag
    • Bundestagspräsidentin
  • LinkedIn
  • Mastodon-Kanäle

    • Bundestag
    • hib-Nachrichten
  • WhatsApp
  • YouTube
  • Hilfe
  • Kontakt
  • Inhaltsübersicht
  • Instagram-Kanäle

    • Bundestag
    • Bundestagspräsidentin
  • LinkedIn
  • Mastodon-Kanäle

    • Bundestag
    • hib-Nachrichten
  • WhatsApp
  • YouTube
  • Barrierefreiheit
  • Datenschutz
  • Impressum

© Deutscher Bundestag

{Ausdruck aus dem Internet-Angebot des Deutschen Bundestages

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2021/kw09-de-rehabilitierung-soldaten-824874

Stand: 22.06.2025