26.05.2025 | Parlament

Gedenken an Grenztote und Zwangsausgesiedelte am Grenzdenkmal Hötensleben

Auf diesem Gruppenfoto sind drei Männer und zwei Frauen zu sehen. Sie stehen freudestrahlend neben einander draußen auf eine Rasenfläche.
Das Foto zeigt neun Schülerinnen und Schüler, die auf einer Bühne stehen. Vier Schüler*innen stehen im Vordergrund an einem Mikrofon. Eine Schülerin hält ein großes Buch in der Hand und liest daraus vor. Die Bühne befindet sich draußen auf einer Rasenfläche. Es ist dunkel bewölt. Die Schüler*innen werden von der Sonne beleuchtet.
Das Foto zeigt Menschen, die in einer Reihe neben einander draußen vor Blumenkränzen stehen. Die Blumenkränze sind vor einer Mauer aufgebaut. Sie blicken betreten nach unten auf den Fußboden.
Das Foto zeigt eine Frau, die auf einer Bühne an einem Stehtisch steht. Sie spricht in ein Mikrofon. Die Bühne befindet sich draußen auf einer Wiese.
Das Foto zeigt mehrere Blumenkränze mit Schleifen, die beschriftet sind. Sie sind draußen vor einer Mauer auf Staffeleien aufgebaut.

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V.l.n.r.: Bürgermeister von Helmstedt Wittich Schobert, Bürgermeister von Beendorf Hagen Friedrichs, SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag Evelyn Zupke, Leiterin der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn Dr. Annemarie Susan Frisch, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt Dr. Kai Langer. (© Team Zupke)

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Schülerinnen und Schüler aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen trugen eine bewegende szenische Lesung zum
Thema vor. (© Team Zupke)

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Gemeinsames Gedenken an die Opfer der Deutsch-Deutschen Teilung. (© Team Zupke)

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Die SED-Opferbeauftragte hält eine Rede. (© Team Zupke)

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Blumenkränze für die Opfer in ehrendem Gedenken. (© Team Zupke)

Am 26. Mai 2025 nahm die SED-Opferbeauftragte am Grenzdenkmal Hötensleben an der Gedenkstunde für die Opfer des DDR-Grenzregimes teil. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn/Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt mit dem Grenzdenkmalverein Hötensleben e.V. und dem Verein Grenzenlos – Wege zum Nachbarn e.V.

Auf die Begrüßung durch Stiftungsdirektor Dr. Kai Langer folgte eine szenische Lesung von Schülerinnen und Schülern aus der Region. Die Jugendlichen nahmen die Gäste mit in eine Alltagsszene beim Bäcker, bei der ein Blick auf die unterschiedlichen Perspektiven auf das Leben zur Zeit der Teilung geworfen und hierbei insbesondere das Schicksal der Zwangsausgesiedelten in den Mittelpunkt gestellt wurde.

In ihren bewegenden und persönlichen Grußworten berichteten die Bürgermeister Hagen Friedrichs (Beensdorf, Sachsen-Anhalt) und Wittich Schobert (Helmstedt, Niedersachsen) davon, wie weitreichend die Folgen der Teilung für die Menschen in ihrer Region war und dass das gemeinsame Erinnern an die Opfer heute die Menschen auf beiden Seiten der ehemaligen Grenze verbindet.

Gleichzeitig hob die Bundesbeauftragte hervor, dass das Unrecht an der innerdeutschen Grenze viele Formen hatte. 

Sie führte hierbei insbesondere das Unrecht der Zwangsaussiedlungen an, welches heute noch vielen Menschen unbekannt ist. So wurden in den Jahren 1952 und 1961 in zwei groß angelegten Zwangsaussiedlungsaktionen an der innerdeutschen Grenze lebende politisch missliebige Personen regelmäßig unter Verlust ihres Grund und Bodens in das Landesinnere der DDR verbracht. Von den Zwangsaussiedlungen waren rund 11.500 Bürgerinnen und Bürger betroffen. 

Die Bundesbeauftragte verwies in ihrer Gedenkrede auf die nationale Bedeutung der Erinnerung an dieses Unrecht: „Begreifen wir die Erinnerung an die Zwangsaussiedlung nicht als eine regionale Aufgabe der früheren Grenzregionen! Nein, die Erinnerung der Zwangsaussiedlung ist wie Erinnerung an die Opfer von Mauer und Stacheldraht von nationaler Bedeutung.“